Mein buchiger Jahresrückblick 2023

2023 war für mich ein emotional anstrengendes Jahr. Da wünsche ich mir für 2024 definitiv mehr Balance. Gleichzeitig möchte ich mehr gute Bücher lesen, bewusster lesen und einfach viel Spaß beim Lesen haben und in andere Welten und Leben eintauchen.

GELESENE BÜCHER

Im vergangenen Jahr habe ich 54 Bücher (fast doppelt so viele wie im Vorjahr!) gelesen und meinen Vorsatz von 50 Büchern sogar übertroffen. Laut meiner Tracking-App habe ich insgesamt 22.398 Seiten gelesen und meine durchschnittliche Bewertung lag laut Goodreads bei 3,1 Sternen. Das ist sogar noch schlechter als letztes Jahr, was mich echt ein bisschen enttäuscht. Mein Vorsatz ist deshalb: weniger kritisch lesen und Bücher rechtzeitig abbrechen.

Die besten Bücher 2023

„Anatomy – Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz

Hazel Sinnett möchte lieber Chirurgin werden als standesgemäß zu heiraten. Das Studium der Chirurgie ist allerdings nur Männern erlaubt, weshalb sie sich als Junge verkleidet, um an den Vorlesungen teilnehmen zu können. Zur gleichen Zeit verschwinden immer mehr Leichen aus ihren Gräbern und Jack steckt auf einmal mitten drin.

„Anatomy“ war mein erstes Highlight des Jahres, und das vollkommen überraschend. Denn eigentlich hat mich der Klappentext nicht angesprochen – das historische Setting mit einer fleißigen, wissbegierigen Protagonistin im Fokus. Das hat mich zu dem Zeitpunkt einfach überhaupt nicht angesprochen. Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, wie interessant und vor allem auch spannend dieses Buch sein würde. Natürlich gibt es auch eine kleine Lovestory, aber die ist ziemlich nebensächlich bei all dem, was Hazel lernt, erlebt und durchmacht. Absolute Jugendbuch-Empfehlung!

„Alles was du von mir weißt“ von Kyra Groh

Polly hat eine starke Schutzmauer, Kommentare zu ihrem Übergewicht prallen einfach an ihr ab. Dachte sie zumindest, bis sie neben dem Studium in einer renommierten Kanzlei jobbt. Eigentlich wollte sie dadurch Kontakte in der Branche knüpfen und sich vernetzen. Stattdessen wird ihr Selbstwertgefühl mit immer mehr negativen Kommentaren zu ihrem Körper zerstört. Gleichzeitig kämpft ihr Mitbewohner Jonas mit ganz eigenen mentalen Problemen und zeigt, dass auch ein Sunnyboy nicht immer glücklich ist.

Auch dieses Buch hat mich extrem überrascht. Es ist der zweite Band der „Alles“-Reihe und ich hätte nicht erwartet, dass mir Polly so ans Herz wachsen würde. Obwohl ich kein Problem mit meinem Gewicht habe, oder zumindest nicht nonstop darauf reduziert werde, habe ich ganz doll mit Polly mitgefühlt und sie hat mir so unendlich leid getan. Ihr Schmerz war mein Schmerz und das Buch dadurch extrem intensiv.

„It happened one summer“ von Tessa Bailey

Nach einem öffentlichen Skandal wird Piper von ihrem Stiefvater in das kleine Fischerdorf Westport verbannt. Dort soll sie die Bar ihres verstorbenen Vaters übernehmen und beweisen, dass sie eine verantwortungsbewusste Person sein kann. Gar nicht mal so einfach als It-Girl, dessen Lebensunterhalt daraus besteht, Party zu machen. Der grimmige Fischer Brendan macht ihr den Start in Westport nicht unbedingt leichter.

Grumpy vs Sunshine at its best! Ich liebe Piper und Brendan in Kombination. Er ist so beschützerisch und gleichzeitig hinterwäldlerisch. Nur wegen Piper versucht er, aus seinen alten Strukturen auszubrechen und neues zu versuchen. Ich mochte die beiden in Kombination wahnsinnig gerne und die Funken zwischen ihnen haben ein wahres Feuerwerk in mir entfacht. Disclaimer: Das Buch ist ziemlich spicy, die Szenen lassen sich aber gut überspringen.

„Fourth Wing – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros

Violet Sorengail wurde ihr Leben lang für den Schreibquadranten ausgebildet. Doch auf einmal entscheidet sich ihre Mutter, Generalin Sorengail, um und befiehlt ihr, an der Aufnahmeprüfung des Reiterquadranten teilzunehmen. Nur die wenigsten überleben bis ganz zum Schluss und verbinden sich tatsächlich mit einem Drachen.

„Fourth Wing“ ist wohl das meistgehypte Buch des Jahres und das Buch, das wohl auf den meisten Favoritenlisten auftauchen wird. Auch mir hat es wahnsinnig gut gefallen. Nicht unbedingt, weil es etwas neues bietet, sondern viel mehr, weil all die altbekannten Muster und Klischees aus früheren Jugendbüchern zu einem spannenden Epos zusammengefügt wurden. Ich konnte das Buch wirklich kaum weglegen.

„Yellowface“ von R. F. Kuang

Nachdem June Hayward mit erlebt, wie ihre viel erfolgreichere Schriftstellerfreundin Athena Liu stirbt, stiehlt sie kurzerhand deren fertiges Manuskript. Während sie es überarbeitet, wird es immer mehr zu Junes Buch und sie verstrickt sich in immer weiteren Lügen, während Athenas Buch unter ihrem Namen veröffentlicht und gefeiert wird.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Zum Einen fand ich den Blick in die englische Verlagswelt sehr interessant, zum anderen war die Handlung einfach unglaublich spannend, weil ständig irgendetwas passiert ist, mit dem man nicht gerechnet hat. Gleichzeitig ist June so ein morally grey Charakter, den man gar nicht mögen kann und für den man doch Mitleid empfindet. Richtig, richtig gutes Buch!

„I’m Glad My Mom Died“ von Jennette McCurdy

McCurdy kennen viele aus der nickelodeon-Serie „iCarly“. Was aber die wenigsten wussten, ist, dass sie eigentlich nie Schauspielerin werden wollte. Ihre Mutter hat sie dazu gezwungen und die toxisch-abhängige Beziehung zwischen den beiden ist immer schlimmer geworden. McCurdy berichtet in diesem Buch über ihre problematische Mutter (und Familienverhältnisse) und über ihre Zeit als Schauspielerin.

Dieses Buch ist noch ein Überraschungshit des Jahres. Anfangs zieht es sich ein bisschen, aber dann packt es einen und lässt einen nicht mehr los. McCurdys Lebensgeschichte ist wahnsinnig schmerzhaft. Nicht nur für sie, sondern auch für uns als Leser*innen, weil ihr Schreibstil so unglaublich tief geht. Sie schafft es, die Geschichte aus ihren kindlichen naiven Augen zu erzählen, aber gleichzeitig den Ton ihres erwachsenen und wissenden Ichs unterzulegen. Ich bin extrem fasziniert von dieser Kunst des Schreibens.

Ein paar Funfacts:

  • Das längste Buch 2023 war mit 762 Seiten „Fourth Wing“, das kürzeste mit 144 Seiten „Skaterherz“.
  • 2023 habe ich vier Bücher auf englisch gelesen! Damit habe ich meinen Vorsatz mehr auf englisch zu lesen erreicht, aber 2024 will ich noch mehr schaffen.
  • Die Neuzugänge sind dieses Jahr wieder extrem eskaliert. Das muss 2024 besser werden.

2024

Ich bin hochmotiviert, 2024 zu meinem Jahr zu machen. In diesem Jahr werde ich 30 Jahre alt und ich möchte es schaffen, mit der schrecklichen 3 vorne dran endlich das Leben zu führen, das ich mir vorstelle. Ich will rundum glücklich und dankbar sein, ich will gesund und sportlich sein. Und ich will endlich ein bescheuertes Buch fertig schreiben!

Eure Kate
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2 comments

  • Zeilentänzerin says:

    Hey Kate,
    das mit den Neuzugängen nehme ich mir auch jedes Jahr vor, aber habe beschlossen, mir diesbezüglich dieses Mal den Druck zu nehmen. Es gibt einfach so viele tolle Titel, dass ich sicher bin, auch 2024 wieder viel Neues lesen zu wollen. Ich möchte mich aber mehr Klassikern widmen. Schön, dass du englisch gelesen hast, das muss ich mir auch noch etwas mehr auf die Fahne schreiben.

    Zeilentänzerin

    Reply
    • Kate says:

      Hallöchen,
      wenn ich die Bücher dann tatsächlich auch lesen würde, würde ich dir vollkommen zustimmen. Dann ist weniger Druck definitiv angebracht. Aber oft kaufe ich Bücher und zwei Jahre später ziehen sie ungelesen wieder aus. Das ist dann doch eher schade 😀
      Ich wünsche dir ein ganz tolles Lesejahr!
      Liebste Grüße

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