Der Fantasyroman “Fourth Wing – Flammengeküsst” von Rebecca Yarros ist vermutlich das meistgelesene Buch dieses Jahr. Das Buch ist am 15.06.2023 im dtv Verlag erschienen und hat 768 Seiten. Es ist der erste Band der The Empyrean-Reihe. Und weil es schon so wahnsinnig viele Rezensionen zu diesem Buch gibt, habe ich mich entschlossen, eher eine Zusammenfassung zu schreiben, damit wir Ende des Jahres für Band 2 gewappnet sind. Zum Schluss folgt dann noch ein kurzes Fazit von mir, wie mir der Reihenauftakt gefallen hat.

Zusammenfassung

Violet hat sich ihr halbes Leben lang darauf vorbereitet, dem Schreiberquadranten beizutreten und die Geschichte von Navarre festzuhalten. Aber nach dem Tod von Violets Bruder und wenige Jahre später auch dem Tod ihres Vaters beschließt ihre Mutter, Generalin Sorengail, dass Violet dem Reiterquadranten beitreten soll. Für Violet ist das eine doppelte Herausforderung, denn sie hat sich ihr halbes Leben auf eine andere Spezialisierung vorbereitet und hat noch dazu eine chronische Schwäche. Ihr Körper ist nicht so widerstandsfähig wie der anderer Menschen, weshalb sie sich sehr viel schneller Verletzungen zuzieht.

In einem Quadranten, in dem es einzig um das Überleben des Stärkeren geht, ist sie eindeutig im Nachteil. Dennoch stellt sie sich der Herausforderung, denn sie kann ihrer Mutter nicht widersprechen. Violet betritt den Reiterquadranten und meistert die erste Aufgabe – die Überquerung des Viadukts, einem langen meterhoch schwebenden, rutschigen Weg – mit Bravour. Hier findet sie schon eine Freundin, die ihr bis zum Ende des Buches zur Seite steht: Rhiannon.

Kurz nach der Ankunft im Basgiath War College sucht Violet Dain auf. Er ist ihr bester Freund aus Kindheitstagen. Violets Schwester Mira hofft darauf, dass Dain sie beschützen kann. Aufgrund ihrer Schwäche bremst er sie allerdings mehr aus als ihr zu helfen. Er unterschätzt ihre Fähigkeiten und will ihr ständig zur “Flucht” in den Schreiberquadranten helfen. Um sie besser schützen zu können, nimmt er sie in seiner Staffel auf. Damit ist sie aber auch dem Geschwaderführer Xaden unterstellt.

Im Quadranten wird schnell klar, dass Violet allein aufgrund ihres Nachnamens eine Zielscheibe auf der Stirn hat. Alle haben es auf die Tochter der Generalin abgesehen, vor allem die Rebellenkinder, die wegen Violets Mutter die Hinrichtung ihrer Eltern mit ansehen mussten. Als sich Violets Schwäche immer mehr offenbart, wird die Gefahr durch ihre Mitstreiter immer größer. Denn jede Staffel und jedes Geschwader ist nur so stark wie das schwächste Mitglied. Und das sollte eliminiert werden.

Trotzdem meistert Violet auch weitere Aufgaben. Sie vergiftet ihre Gegner, bevor sie gegen diese im Sparring antreten muss, und kommt damit immer wieder eine Runde weiter. Xaden, der Sohn des toten Rebellenanführers, behält sie dabei ganz genau im Blick. Sein Vater hat Violets Bruder ermordet und Violets Mutter seinen Vater. Violet und Xaden verbindet also in erster Linie Hass und trotzdem werden sie immer wieder zueinander hingezogen.

Die letzte Aufgabe, bevor die Drachen ihre Reiter erwählen, ist der Gauntlet. Eine Art Hindernisparcours in die Höhe, der das Erklettern eines Drachenrückens symbolisieren soll. Violet meistert die Aufgabe nur, in dem sie die Regeln zu ihren Gunsten verbiegt. Das stößt nicht bei allen Mitstreitern auf Anklang.

Zum allerersten mal nimmt bei der Drachenerwählung auch ein Federschwanz Teil. Man erzählt sich, dass diese Drachen vollkommen gegen Gewalt sind, weshalb sie sich als Drachen für einen Reiter, der in den Krieg ziehen muss, absolut nicht eignen und weshalb sie normalerweise überhaupt keinen Reiter erwählen. Bei dem Dreschen wollen drei der Mitstreiter mit diesem Federschwanz ähnlich wie mit Violet verfahren: Das schwächste Glied muss ausgemerzt werden. Violet bekommt das mit und stellt sich den drei Mitstreitern in den Weg. Sie steht kurz vor dem Verlieren, als auf einmal Tairn auftaucht, ein schwarzer Drache und zudem der zweitgrößte und -gefährlichste des Landes. Weil Violet den goldenen Federschwanz beschützen wollte, bindet sich Tairn an sie. Aber auch Andarna, die Goldene, bindet sich an Violet.

Sie ist damit die erste Reiterin, die an zwei Drachen gebunden ist. Außerdem ist sie die erste Reiterin, die an einen Federschwanz gebunden ist. Wie sich herausstellt, sind Federschwänze Drachenkinder. Sie können nicht so auf ihre Reiter kanalisieren wie ausgewachsene Reiter, sondern ihre besondere Fähigkeit direkt an den Reiter übertragen. Dadurch würde nicht der Reiter ausbrennen, sondern das Drachenjunge, weshalb die Drachen dieses Geheimnis seit Jahrhunderten hüten. Sie wollen vermeiden, dass Menschen Jagd auf die Drachenjungen machen und ihre Kräfte ausnutzen.

Violet ist aber nicht nur an Tairn gebunden, sondern auch an Xaden, denn Tairn und Sgaeyl, Xadens Drache, sind miteinander verpaart. Verpaarte Drachen können sich nie mehr als ein paar Tage voneinander fernhalten, weshalb Violet und Xaden für immer aneinander gebunden sind. Dies ist vor allem in der Hinsicht besonders, dass oftmals Die Drachen-Reiter-Bindung so stark ist, dass beide sterben, wenn nur einer stirbt. Das gilt auch für verpaarte Drachen. Schon bald weicht der Hass zwischen Xaden und Violet also erst einer notwendigen Partnerschaft, dann Freundschaft, Liebe und Verlangen.

Andarnas Fähigkeit ist das Zeit anhalten, die Violet kurz darauf anwendet, um einem Attentat im Schlaf zu entgehen. Die Initiatorin ist eine Freundin von Dain und wird daraufhin hingerichtet. Dain glaubte Violet am Anfang nicht, dass seine Freundin so etwas getan haben soll und will sie dazu bringen, ihre Erinnerungen lesen zu dürfen (das ist seine Siegelkraft). Xaden glaubt ihr aber von Anfang an.

Das Training mit Tairn verläuft anfangs alles andere als gut. Sie kann sich nicht auf seinem Rücken halten. Andere Drachen lassen ihre neuen Reiter einfach abstürzen, aber Tairn meint die Bindung ernst und hilft, ihr zu trainieren. Seine sarkastischen Sticheleien lässt er aber nicht sein (ein richtiges Highlight).

Die Staffeln und Geschwader müssen mehrere “Turniere” bestreiten, in denen es immer um Leben und Tod geht. Bei einem Wettkampf soll Violets Geschwader ein Ei stehlen, das ein anderes Geschwader versteckt hält. Ihr größter Rivale verletzt dabei Liam, einen guten Freund, der dadurch fast stirbt. Violet ist so wütend, dass ihre Siegelkraft, Blitze werfen, ausbricht und sie den Rivalen damit tötet. Sie hat anfangs große Schwierigkeiten damit, dass ihre Siegelkraft so gewaltvoll ist.

Sie und Xaden kommen sich näher. Sie erfährt immer mehr von ihm, was Dain eifersüchtig macht. Sie merkt dabei nicht, dass er seine Fähigkeit, Erinnerungen zu lesen, bei ihr einsetzt. So erfährt er, dass Xaden mehrmals heimlich gemeinsam mit mehreren Rebellenkindern das Schulgelände verlassen hat. Die Versammlung von Rebellenkindern ist nicht erlaubt, weshalb Dain Xaden verrät.

Zur abschließenden Prüfung wird Xaden an einen Stützpunkt außerhalb des magischen Schutzwalls geschickt. Er soll sich eine Einheit zusammenstellen und sucht sich auch Violet aus. Zum Teil, weil ihre Drachen nicht voneinander getrennt sein können. Dain will es erst verhindern, verabschiedet sich dann aber mit den Worten “Ich werde dich vermissen.”

Auf dem Weg zum Stützpunkt begegnen ihnen Greifenreiter. Diese zählen eigentlich als Feinde des Königreichs und trotzdem kennen sie Xaden und seine Leute. Violet wird klar, dass er sie die ganze Zeit belogen hat. Er hat die Greifenreiter mit Waffen ausgestattet, damit sie sich gegen die Veneni, magiegierige Menschen, die ihre Seele verkaufen, um Magie aus der Natur ziehen zu können, wehren können. Violet erkennt außerdem, dass die Greifenreiter nicht unbedingt die bösen sind, trotzdem fühlt sie sich zutiefst verraten, weil Xaden sie belogen hat. Und nicht nur Xaden, sondern auch Tairn und Andarna, weil die Paarungsbindung zu Sgaeyl stärker als die Reiterbindung ist.

Erst bei dem Stützpunkt wird ihr klar, dass Dains Worte tatsächlich ein Abschied waren, weil er die Rebellenkinder verraten hat. Denn der Stützpunkt ist verlassen und ein nahe gelegenes Dorf wird von Veneni angegriffen. Xadens Auftrag lautet, an einen anderen Stützpunkt zu reisen. Es ist eine Prüfung: Entweder sind sie dem Königreich gegenüber loyal und lassen die Dorfbewohner, die nicht zum Königreich gehören sterben, oder sie kämpfen gegen die Veneni und werden damit zu Verrätern.

Die ganze Gruppe beschließt zu kämpfen. Liam stirbt dabei und Violet kann den Kampf nur gewinnen, in dem sie sich völlig verausgabt. Sie wird ohnmächtig und wacht erst in Aretia wieder auf. Die Stadt wurde nach dem Rebellenaufstand niedergebrannt. Eigentlich lebt dort niemand mehr. Aber Leute, die die Wahrheit über die Veneni und Greifen kennen, bauen sie wieder auf.

Das Buch endet damit, dass Violet klar wird, dass sie nicht geheilt wurde, sondern heilgemacht. Durch die Fähigkeiten eines Reiters. Dieser Reiter ist ihr totgeglaubter Bruder.

FAZIT

Ich hoffe, ich konnte in dieser Zusammenfassung alle wichtigen Details zusammentragen. Nun zu meiner Meinung: Ich liebe dieses Buch. Am Anfang habe ich mir schwer getan und ich war besorgt, weil ich nicht so schnell begeistert war wie viele andere. Und auch zwischendrin, als es mich endlich mitgerissen hat, fand ich die Erzählung teilweise äußerst langatmig. Aber nach Beenden des Buches bin ich hin und weg. Und zwar von allem. Ich spüre Xadens und vor allem Tairns Verrat immer noch so tief in mir, wie ihn Violet empfunden haben muss. Das Buch lässt mich einfach nicht los und damit ist es definitiv ein Highlight! Und darüber bin ich echt froh, denn ich LIEBE Drachen.