„We were Liars – Solange wir lügen“ von E. Lockhart

Von alleine wäre ich vermutlich niemals auf „We were liars“ gekommen. Ich habe das Hörbuch nur aufgrund einer Empfehlung auf Instagram angefangen. Weder das Buch, noch die Autorin kannte ich vorher. Ich hatte absolut keine Erwartungen an das Buch und bin quasi ins kalte Wasser gesprungen.

Klappentext

Cadence Sinclair Eastman weiß, dass ihre Familie etwas vor ihr verbirgt. Jeden Sommer verbringen die Sinclairs auf ihrer Privatinsel mit den luxuriösen Häusern vor der Küste Massachusetts. Doch vor zwei Jahren ist etwas passiert, woran sich Cadence nicht erinnern kann und worüber niemand mit ihr spricht. Auch nicht Gat, der Außenseiter, der Cadence auf eine Weise berührt hat, die ihr den Atem raubt, und der seit zwei Jahren auf keine ihrer Nachrichten reagiert …

Meine Meinung

Bereits nach den ersten paar Hörminuten war ich fasziniert von diesem wundervollen Schreibstil. In „We were liars“ finden sich metaphorische Passagen, die sich so toll lesen. Sie stellen die Gedanken der Protagonistin auf unvergleichliche Weise sehr bildhaft dar und heben ihre Persönlichkeit damit noch viel mehr hervor, als es allein durch das Lesen über ihre Handlungen möglich gewesen wäre. Das hat mich von Anfang an so beeindruckt, dass ich sogar noch ein paar Minuten länger im Auto vor meiner Wohnung sitzen geblieben bin, weil ich das Hörbuch nicht unterbrechen wollte. Ein toller Schreibstil ist das Grundgerüst für eine gute Lektüre und Lockhart schreibt wirklich ganz außergewöhnlich. Ich habe jetzt noch die Bilder im Kopf, die sie gezeichnet hat, um Cadence‘ Migräne-Attacken zu verbildlichen.

Aber auch ein solch großartiges Grundgerüst kann nicht alles retten. Und in diesem Fall sorgt dieser unvergleichliche Schreibstil zwar für eine tolle Lektüre, doch die Handlung kann da einfach nicht mithalten. Die zieht sich nämlich immer wieder ein bisschen. Was vor allem an all den Geheimnissen rund um den Sommer von vor zwei Jahren liegt. Diese werden nämlich nicht Stück für Stück aufgedeckt, sondern bleiben bis kurz vor Ende des Buches verschlossen. Das sorgt zwischendrin leider nicht für allzu viel Spannung.

Und während man von Cadence ein wirklich gutes Bild bekommt – allein durch ihre Charakterdarstellung und durch den metaphorischen Schreibstil, der so viel von ihrer Persönlichkeit transportiert – werden die meisten anderen Charaktere ziemlich oberflächlich beleuchtet. Ehrlich gesagt fand ich fast alle Nebenfiguren eher merkwürdig. Was sich vielleicht dadurch erklären ließe, dass Geld Menschen merkwürdig macht. Aber dieses Gefühl hatte ich hier nicht. Ich hatte vielmehr das Gefühl, die Charaktere nicht richtig zu fassen zu bekommen.

FAZIT

„We were liars“ besticht meiner Meinung nach vor allem durch diesen ganz besonderen, bildhaften Schreibstil, der so viel mehr transportiert als einfach nur Worte. Lockhart schafft es, in den Köpfen der Leser*innen gewaltige Bilder zu erschaffen. Für mich reichte das allein aber nicht – ich hätte noch etwas mehr Spannung gebraucht. Die Handlung hat sich für mein Empfinden hingegen ziemlich gezogen, während das Ende dann etwas zu abrupt kommt. Es knallt nochmal so richtig, aber da mich der Mittelteil nicht vollends abholen konnte, ging das Ende leider relativ emotionslos an mir vorüber.



„We were liars“ von E. Lockhart

Reihe: We were liars #1 | Jugendbuch | 320 Seiten

gehört im März 2024 | 17 Tage gehört

Verlagsseite

★★★


Eure Kate
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