Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt etwas aus dem Genre Horror gelesen habe. Deshalb hatte ich große Lust auf dieses Buch. Und weil es mir von einer Freundin empfohlen wurde und auf Instagram gefühlt überall zu sehen war. Ob „Bunny“ eine gute Wahl war, um ins Horror-Genre einzusteigen, werdet ihr in dieser Rezension erfahren.
Klappentext
Samantha ist an der Warren University eine Außenseiterin. Eigentlich ist sie von den anderen Mitgliedern ihrer Schreibgruppe – einer Clique unerträglich reicher Mädchen, die sich alle nur Bunny nennen – regelrecht abgestoßen. Doch dann erhält sie eine Einladung zu einer Party der Bunnys, und Samantha fühlt sich auf seltsame Weise zur Haustür, über die Schwelle in den Kaninchenbau gezogen.
Als Samantha immer tiefer in die unheimliche und doch zuckersüße Welt des Bunny-Kults eintaucht, beginnen die Grenzen der Realität zu verschwimmen, und bald schwebt sie in tödlicher Gefahr …
Meine Meinung
Auch noch Wochen nach beenden des Buches fehlen mir so ein bisschen die Worte. Denn eigentlich kann ich die Geschichte rund um Samantha und die Bunnys nur so beschreiben: schräg und verworren.
Verworren vor allem deshalb, weil mir persönlich der rote Faden in dieser Geschichte komplett fehlte. Wir verfolgen Samanthas Reise durch den Bunny-Kult nicht unbedingt geradlinig. Es passiert so viel und zunächst scheint nichts zusammenzupassen. Erst nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild. Was eigentlich eine tolle Art des Erzählens ist. Aber für mich hat sich einfach kein bündiges Gesamtbild ergeben. Es ist ein bisschen als würde man ein Puzzle betrachten, bei dem einige Teile vertauscht wurden.
Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Teilweise. Denn die Geschichte rund um Samantha ist toll geschrieben, sehr wortgewaltig und bildhaft. Dennoch ist es so, dass sich die Handlung teilweise wahnsinnig zieht. Es passiert seitenweise gar nichts, weil der Fokus komplett auf Beschreibungen liegt, die mir ehrlich gesagt nicht viel geben. Dann überschlagen sich die Ereignisse wieder und es ist so mitreißend geschrieben, dass ich nur so an den Seiten hing und das Buch nicht zur Seite legen konnte.
In dieser Hinsicht ist das Buch wirklich sehr wechselhaft, weshalb es mir vielleicht auch so schwer gefallen ist, so komplett in die Handlung einzutauchen. Denn wenn ich gerade so wirklich drin war, wurde die Notbremse gezogen und man musste sich seitenlang mit Samanthas schweren Gedanken beschäftigen. Was natürlich wichtig für die Charakterentwicklung ist. Aber für mich persönlich war diese Art des Erzählens nicht ausgewogen genug, um den Roman genießen zu können.
FAZIT
Am Ende bleibe ich ratlos zurück. „Bunny“ ist definitiv ein ganz anderes Buch als ich normalerweise lese. Und ich wage mich gerne aus meiner Komfortzone heraus. Aber hier habe ich mich einfach nicht wirklich unterhalten gefühlt. Ich fand die Handlung zu wirr, den Schreibstil zu unausgewogen und insgesamt frage ich mich einfach, was dieses Buch will. Definitiv auf sehr schräge, horrorhafte Art unterhalten, aber das hat für mich einfach nicht funktioniert.
„Bunny“ von Mona Awad
Einzelband | Horror | 464 Seiten
gelesen im Februar 2024 | 7 Tage gelesen