Die „Green Valley“-Reihe von Lilly Lucas

Heute möchte ich euch direkt eine ganze Reihe vorstellen. Den ersten Band „New Beginnings“ habe ich bereits rezensiert (hier). Obwohl der erste Band zu einem Jahreshighlight wurde, habe ich mir wirklich viel Zeit gelassen, um die restlichen Bände zu lesen. Jetzt ist es aber passiert und ich möchte euch gerne alle in einem Schwung vorstellen.

Nachtrag: Mittlerweile gibt es ja noch einen Kurzroman zur Reihe. Der Titel ist „Find me in Green Valley“ und die Rezension hierzu findet ihr hier.

Band 2: NEW PROMISES

Im zweiten Band der Green Valley Reihe geht es um Izzy und Will, die wir im ersten Band schon kennen gelernt haben. Während mir Will in „New Beginnings“ schon aufgefallen ist und sich in mein Herz geschlichen hat, konnte ich zu Izzy nicht wirklich eine Verbindung aufbauen.

Izzy, die als Snowboard-Lehrerin in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains arbeitet, hat sich damit abgefunden, dass sie für Will nie mehr sein wird als seine beste Freundin. Denn Will, beliebter Sheriff und Draufgänger, wird einfach niemals kapieren, was mit ihr los ist. Daran ändert auch dieser eine romantische Kuss an Silvester nichts. Eines Tages taucht Netflix-Star Cole Jacobs in Green Valley auf und bittet Izzy, ihm für eine Filmrolle das Ski-Fahren beizubringen. Je mehr Zeit Izzy mit ihm verbringt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Und je näher sich Izzy und Cole kommen, desto mehr wird Will bewusst, dass die Gefühle für seine beste Freundin tiefer gehen, als er sich bisher eingestehen wollte. Doch was soll er nun tun? Mit „Liebe und so einem Kram“ kennt er sich doch gar nicht so gut aus. Und was will Izzys Herz?
Quelle: Knaur

An meinem ersten Eindruck der Charaktere hat sich dann extrem viel verändert. Mit Izzy bin ich immer noch nicht so richtig warm geworden. Irgendwie hatte ich einfach keine Connection zu ihr. Ist aber ja auch mal okay, wenn die restliche Geschichte überzeugen kann. Konnte sie es hier?

Hm, ich bin da eher gemischter Meinung. Will, der irgendwie ganz klar mein Liebling war, hat sich in seinem eigenen Buch als ziemlicher Unsympath dargestellt. Was ich wirklich unfassbar schade fand, aber während er im ersten Band die lustige Frohnatur war, war er in der Fortsetzung ziemlich oft eher grumpy und von Eifersucht durchdrungen.

Was mich übrigens ziemlich genervt hat, denn Izzy darf sich seine Frauengeschichten anschauen (ja, wie er selbst sagt, er erzählt ihr nichts darüber, aber sie sieht es), aber wenn sie nur mal mit einem Mann spricht, ist es für ihn die Hölle. Ja gut, kann man jetzt sehen wie man will, ich fands leider nicht so dolle. Außerdem gab es so einige Situationen, in denen Will nur in der Nähe einer Frau gesehen wurde und es war für Izzy schrecklich und schmerzhaft. Kann auf so einer Basis eine Beziehung entstehen? Ich (nur für mich) bin mir da nicht so sicher.

Auch die Magie, die ich beim Lesen des ersten Bandes verspürt habe, blieb hier aus, zum Beispiel auch der Kleinstadt-Flair. Es hat sich nicht so leicht angefühlt, die Mehrecksbeziehung war zwischenzeitlich ein bisschen unangenehm zu lesen, auch wenn sie sich letztendlich zum Glück nicht so schlimm entwickelt hat wie ich es gedacht hatte.

Also insgesamt hat mich „New Promises“ leider nicht begeistert. Mir hat so viel Feeling vom ersten Band gefehlt. Während Will aus meinem Leseherzen hinauskatapultiert wurde, hat sich Cole hineingeschlichen. Und ich konnte es nach Beenden des Buches kaum erwarten, seine Geschichte zu lesen.


Band 3: NEW DREAMS

In „New Dreams“ geht es um Noah und Elara. Noah ist im zweiten Band schon kurz angedeutet worden, aber so einen wirklichen Eindruck hatte man von ihm nicht. Elara kommt „neu“ nach Green Valley, wir verfolgen in diesem Buch ihre Ankunft, also kannten wir auch sie vorher nicht wirklich. Ich finde es ja ein bisschen schade, dass ich zu den Hauptcharakteren diesmal noch keine richtige Bindung hatte. Allerdings konnte ich so auch nicht voreingenommen an das Buch herangehen.

Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter bricht Elara fluchtartig zu ihrer Großmutter nach Green Valley auf – und wird mitten in der Nacht in den Rocky Mountains von einem Schneesturm überrascht. Zum Glück ist Noah zur Stelle, der sie mit nach Green Valley nimmt.
Hin- und hergerissen zwischen seinem Charme und Witz und seiner plötzlichen Unnahbarkeit, weiß Elara nicht, was sie von Noah halten soll – bis sie erfährt, dass seine Ex-Freundin nach einem schweren Autounfall im Koma liegt. Hat ihre Liebe gegen Noahs Schuldgefühle eine Chance?
Quelle: Knaur

Der dritte Band der Green Valley-Reihe hat mir wieder besser gefallen als der zweite. Trotzdem kommt er nicht an den Reihenauftakt ran.

Ich mochte Noah von Anfang an sehr gerne, sein größter Traum ist es, Astronaut zu werden. Und genau diese Astronauten- und Sternendetails fand ich wahnsinnig schön (und auch ziemlich romantisch). Außerdem mochte ich es, dass die Natur in „New Dreams“ wieder eine größere Rolle spielt, denn genau das macht für mich das Setting in Green Valley aus. Die Wanderungen in der Natur waren vom Feeling her also definitiv ein Highlight für mich – das ich im Vorgänger ein kleines Bisschen vermisst habe.

Obwohl ich anfangs noch dachte, Noah könnte mein Lieblingscharakter der Reihe werden, fand ich die Entwicklung zwischen ihm und Elara zu genau einem Zeitpunkt alles andere als angenehm. Achtung, Spoiler (zum Lesen den lilanen Absatz markieren):

Die beiden haben miteinander geschlafen, seine Ex erwacht aus dem Koma, Noah meldet sich eine Woche gar nicht bei Elara und macht dann Schluss. Das hat wehgetan, und da bin sogar ich als Leserin mir benutzt vorgekommen.

Im Großen und Ganzen mochte ich die Geschichte trotzdem. Ich fand die Charaktere toll und die Natur. Und hatte beim Lesen einfach Spaß und das brauche ich gerade sehr.


Band 4: NEW HORIZONS

Im vierten Band dieser Reihe geht es um Annie und Cole. Beide kennen wir schon. Annie aus dem dritten Band, wo sie allerdings nur am Ende kurz vorkommt und man noch keinen richtigen Eindruck von ihr gewinnen konnte. Cole hingegen spielt schon in „New Promises“ (Band 2) eine große Rolle, weshalb ich mich sehr auf seine Geschichte gefreut habe.

Als hätte das Leben sie zurück auf Los geschickt – so fühlt sich Annie, als sie nach einem schweren Unfall aus dem Koma erwacht. Die einfachsten Dinge, selbst das Laufen, muss sie neu lernen. Dabei möchte Annie so schnell wie möglich wieder als Automechanikerin in der Werkstatt ihres Vaters in Green Valley arbeiten.
In der idyllischen Kleinstadt in den Rocky Mountains versteckt sich derweil Netflix-Star Cole Jacobs nach einem peinlichen Fehltritt vor der Presse und langweilt sich zu Tode. Nur widerwillig erklärt er sich bereit, die Inszenierung des alljährlichen Weihnachtstheaterstücks zu übernehmen.
Bei den Proben trifft Cole auf Annie, die so anders ist als all die Frauen, die ihn anhimmeln. Es kommt, wie es kommen muss: Annie und Cole geraten kräftig aneinander – und dann knistert es gewaltig …
Quelle: Knaur

Endlich! Endlich ein Band, der mit dem Reihenauftakt locker mithalten kann. Denn die Geschichte von Annie und Cole hat mir wahnsinnig gut gefallen, und Cole ist definitiv mein Lieblingscharakter geworden. Für mich hat so ziemlich alles in dieser Geschichte gepasst.

Coles Humor war wieder on point, ich mag seine flirty überhebliche Art. Und trotzdem hat man ihn in diesem Band etwas näher kennen lernen können, mal hinter die Fassade blicken können. Aber auch Annie hat mich für sich einnehmen können. Ich fand es schön, ihren Werdegang von der Komapatientin zurück zur Automechanikerin zu verfolgen, und dann auch ihre Zweifel wegen Cole und ihrer Mutter, die sie als Kleinkind verlassen hat.

Aber nicht nur die Charaktere machen diesen Band besonders. Auch die ganzen Momente, wie das Pumpkin Festival, das Cole und Annie dann auf der Ladefläche ihres Trucks verbringen, das Schlittenfahren im Mondschein und so vieles mehr. Es war einfach schön, idyllisch, romantisch und aufregend. Und ich war echt traurig, als das Buch auf einmal vorbei war.


Band 5: NEW CHANCES

Vom fünften Band der Green Valley-Reihe habe ich mir viel erhofft. Beim Erscheinen war dies der letzte Band und damit der Abschied von einer langen, wundervollen Reihe.

Während eines Work-and-Travel-Aufenthalts in den USA ihren Traum verwirklichen und Erfahrungen im Craft-Beer-Brauen sammeln – das hat sich die 21-jährige Leonie gewünscht. Doch dann geht schief, was nur schief gehen kann, und Leonie strandet in der Kleinstadt Green Valley, auf der Suche nach irgendeinem Job. Einziger Lichtblick ist der ebenso attraktive wie einfühlsame Barkeeper Sam, dem sie prompt ihr Herz ausschüttet. Keiner von beiden ahnt, dass sie sich schon am nächsten Tag wiedersehen werden: Leonie bewirbt sich als Nanny für die kleine Maya, obwohl sie keinerlei Erfahrung mit Kindern hat – und ohne zu wissen, dass Sam Mayas Vater ist …
Quelle: Knaur

Schon der Anfang von „New Chances“ hat mir unglaublich gut gefallen. Es hat sofort zwischen Sam und Leonie geknistert. Und es war eines dieser Knistern, die auch ich als Leserin gespürt habe. Die Chemie hat gestimmt, die Dialoge waren toll und es wurde so schnell so heiß! Holla, es war einfach ein richtig guter Start.

Leider hat dieser Eindruck mit den Seiten immer mehr nachgelassen. Denn das Knistern war dann irgendwie weg. Sam hat mich zwar immer noch begeistern können, aber mit Leonie bin ich einfach nicht warm geworden. Und eine Liebesgeschichte mit einer Protagonistin, mit der ich nichts anfangen kann, finde ich (für mich persönlich) immer etwas schwierig.

Dafür fand ich es toll, wie selbstverständlich Charaktere aus früheren Bänden erwähnt werden. Frank Keen, zum Beispiel, den wir hauptsächlich als unwichtige Nebenfigur aus dem ersten Band kennen. Und auch Lena, die Protagonistin aus dem ersten Band, kommt immer wieder vor und spielt als Freundin eine große Rolle. Ein bisschen schade finde ich, dass Lena in den Folgebänden immer nur saufend vorkommt. Auch in „New Chances“ war das wieder der Fall. Dabei mochte ich sie echt gerne und sie muss gar nicht ständig auf das betrunkene Mädchen reduziert werden.

Das Highlight im Abschlussband der Reihe war für mich auf jeden Fall das Thema Craft Beer. Ich hatte direkt Lust, selbst eines zu brauen. Von mir aus hätte das ruhig noch etwas mehr ausgebaut werden können. Vor allem gegen Ende, das leider etwas zu offen war.


Band 6: NEW WISHES

Ist es diesmal tatsächlich der letzte Band der Reihe? Wer weiß. Meine Erwartungen waren diesmal jedenfalls nicht ganz so hoch. Ich habe mir einfach eine cozy Winter-Romance erhofft.

Rebecca Fitzgerald hatte schon bessere Tage. Erst wird sie von ihrem Job in Colorado Springs beurlaubt, dann erfährt sie, dass ihr Vater sich die Hüfte gebrochen hat und ausgerechnet im Advent als Reverend ausfällt. Kurz entschlossen fährt sie in ihre Heimat Green Valley, um ihre Familie zu unterstützen.
Zu Hause muss sie überrumpelt feststellen, dass ihre Eltern in ihrem Zimmer den Eishockeytrainer Leo Braxton einquartiert haben. Rebecca kann eigentlich weder mit Eishockey noch mit Sportlern etwas anfangen – selbst wenn sie so attraktiv wie Leo sind. Doch dann ist Leo zur Stelle, als Rebecca Hilfe braucht, und überrascht sie in mehrfacher Hinsicht …
Quelle: Knaur

Das Lesen dieses Buches hat sich ein bisschen wie Heimkommen angefühlt. Denn der Zauber von Green Valley wirkt auch zwei Jahre nach Beenden des Vorgängers noch genauso wie damals. Ich habe mich direkt heimelig gefühlt, was ich total schön fand.

Trotzdem hat mich „New Wishes“ leider nicht vollends überzeugen können. Obwohl dieser Liebesroman es natürlich nicht darauf anlegt, hoch emotionale Themen zu behandeln, blieb mir alles dann doch ein bisschen zu oberflächlich. Gerade bei den Hauptcharakteren hätte ich mir doch deutlich mehr Tiefe gewünscht. Rebecca will zum Beispiel Pastorin werden, aber über diesen Fakt und den Bezug zur Religion erfahren wir überhaupt nichts. Was ich ein bisschen schade finde, denn das macht sie ja durchaus aus. Und auch Leos Vergangenheit wird zwar aufgedeckt, aber leider nur sehr oberflächlich.

Daher ist „New Wishes“ eine nette weihnachtliche Lektüre für Zwischendurch, die etwas mehr Tiefe und Emotionen hätte vertragen können. Für mich persönlich war das einer der schwächeren Bände der Reihe.


FAZIT ZUR REIHE

Ich liebe die Green Valley-Reihe. Zwar fand ich nicht alle Bände gleich stark, trotzdem hat sich das Lesen der einzelnen Bücher wie Zuhause angefühlt. Ich mochte die Atmosphäre total gerne, das Setting in der Natur, das mal mehr, mal weniger stark vertreten war. Und ich habe die meisten Charaktere in mein Herz geschlossen. Dies ist definitiv mal eine etwas andere New Adult-Reihe. Eine zum Träumen und Wohlfühlen.

Eure Kate
nächster Beitragvorheriger Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.