Der Roman “If we were villains” von M. L. Rio gilt als DER Dark Academia-Roman. Das Buch ist am 24.05.2023 mit neuer Aufmachung im Penguin Verlag erschienen und hat 464 Seiten. Es geht darin um eine Schauspiel-Akademie, auf der nur Shakespeare-Stücke gelehrt und aufgeführt werden. Im Fokus steht eine Freundesgruppe, in der sich alles verändert, als einer von ihnen tot in einem See gefunden wird.
Meine Meinung
Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen überfragt, was ich zu diesem Buch sagen soll. Denn mir ist nichts im Gedächtnis geblieben. “If we were Villains” wollte ich schon lange lesen. Zum Einen, weil es auf tiktok und Instagram so einen Hype gab, zum Anderen weil ich endlich mal einen richtigen Vertreter des Dark Academia-Subgenres lesen wollte.
Shakespare
Zunächst einmal finde ich, dass “If we were villains” wirklich gut geschrieben ist. Es lässt sich sehr angenehm lesen, weshalb ich am Anfang leicht in die Geschichte gefunden habe. Der Start war also schon einmal super, das änderte sich aber schnell als mir bewusst wurde, WIE sehr es um Shakespeare geht.
Vermutlich die Hälfte des Buches besteht aus Stücken von Shakespeare, die durch die Charaktere aufgeführt oder in ganz alltäglichen Unterhaltungen rezitiert werden. Was man halt so macht unter Freunden. Für Shakespeare-Fans ist dieses Buch sicherlich großartig. Weil man die Stücke dann vermutlich auch kennt und sich mit ihren Themen beschäftigt hat. Andernfalls sagen einem die rezitierten Stellen und die Passagen, in denen die Stücke aufgeführt werden, überhaupt nichts. Und dann versteht man in diesem Buch auch die Querverweise zwischen Shakespeare-Stücken und dem Verhalten der Charaktere in “If we were Villains” nicht. Da das Buch fast nur aus Shakespeare besteht, entgeht einem dadurch halt enorm viel. So viel, dass ich mich nach Beenden des Buches frage, was man mir mit dem Inhalt überhaupt sagen wollte.
Handlung neben Shakespeare
Abseits davon fand ich es dann auch ziemlich langweilig. Dadurch, dass ich manchen Unterhaltungen mit Shakespeare-Zitaten nicht ganz folgen konnte und mir so viel Sub-Text gefehlt hat, kamen mir die Charaktere überhaupt nicht näher. Der Spannungsbogen dieses Buches ging für mich gegen Null. Aufgrund des Mordes und den zwei Zeitebenen des Buches (einmal bei den Schülern zum Zeitpunkt des Mordes und einmal Jahre später beim Protagonisten, der einem Polizisten von den Geschehnissen erzählt) habe ich erwartet, dass es bei diesem Buch etwas zu rätseln geben würde. Aber auch das blieb mir leider verwehrt, denn ich fand, dass von Anfang an alle Geschehnisse ziemlich klar waren.
FAZIT
Leider ist “If we were villains” für mich zu einem unerwarteten Flop geworden. Dadurch, dass ich mich mit Shakespeare und seinen Werken kaum auskenne, hatte ich das Gefühl, ziemlich viel Subtext zu verpassen. Abgesehen davon war es leider auch nicht die spannende Lektüre, die ich erwartet habe. Zwar ist dieser Roman wirklich toll geschrieben, aber das kann den Inhalt für mich auch nicht retten.