„It happened one summer“ von Tessa Bailey

Der Liebesroman “It happened one summer” von Tessa Bailey ist mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Das Buch ist am 11.04.2023 im Kyss Verlag erschienen und hat 400 Seiten. Es ist der erste Band der Bellinger-Schwestern-Dilogie und handelt von Piper, die nach einer illegalen Poolparty von ihrem Stiefvater in ihre verschlafene Geburtstadt verbannt wird – fernab von Los Angeles’ Partys und Glamour. Ich habe “It happened one summer” als Hörbuch gehört, die Specherin ist Dagmar Bittner.

Meine Meinung

Nachdem ich auf Instagram immer mehr positive Stimmen zu diesem Buch gehört habe, dachte ich mir, das ist das perfekte nächste Hörbuch. Vor allem, weil mein davoriges mich sowieso nicht besonderes fesseln konnte.

„It happened one Summer“ beginnt damit, dass Piper am Tiefpunkt ist. Und damit wird hier schon der Beginn des klassischen Liebesroman-Schemas geschaffen. Eine Protagonistin am Tiefpunkt ihres Lebens, die einen Neuanfang wagen muss, um endlich glücklich zu sein. In einem unterscheidet sich „It happened one Summer“ von diesem klassischen Muster: Piper ist sich anfangs nicht bewusst, dass sie am Tiefpunkt ist.

Sie wird von ihrem Freund verlassen, der ihr zu verstehen gibt, dass sie zwar ganz nett anzusehen ist, aber nichts in der Birne hat und deshalb keine Frau für die Ewigkeit ist. Hart. Das tut weh. Um Piper der Welt und sich selbst zu beweisen, dass sie mehr als nur eine hübsche Verpackung ist, bricht sie auf dem Dach eines Luxushotels ein und feiert eine illegale Poolparty. Sie wird verhaftet, aber selbst da merkt sie noch nicht, wie falsch und unecht ihr Leben ist. Erst als ihr Stiefvater sie in ihre Geburtsstadt verbannt, wo sie mit einem festen Budget das wahre Leben kennen lernen und eine Lektion aus ihren Eskapaden lernen soll, wird ihr klar, wie ernst die Lage ist.

It-Girl und Kleinstadt-Leben

Als sie in Westport ankommt, wird schnell klar, welch unterschiedliche Welten da auftauchen. Piper ist nach dem Tod ihres Vaters als sie klein war, im Luxus bei ihrem Stiefvater aufgewachsen. Sie kennt alltägliche Dinge nicht und kann beispielsweise nicht einmal kochen. Was in einem ganz schönen Fiasko endet.

Aber auch die Menschen in Westport sind anders als sie es gewohnt ist. Sie sind direkter, rauer, ruppiger. Ganz anders als die Mitglieder ihrer Glamour-Welt in Los Angeles. Genau diesen Kontrast fand ich an diesem Buch besonders spannend. Wie eine High Society-Frau in ein ganz anderes Leben geschmissen wird. Natürlich ist ihre Entwicklung dabei total vorhersehbar, aber das stört mich nicht. Ich habe ihre Verwandlung zur selbstständigen Frau trotzdem gerne mitverfolgt.

Piper und Brandon

Kurz nach ihrer Ankunft begegnet sie schon Brandon. Er ist Captain eines Krabbenfängerschiffs und in der Gemeinde hoch angesehen. Er ist der Grumpy zu ihrem Sunshine. Und in diesem Buch finde ich das Trope ziemlich gelungen.

Mit grimmigen Love Interests habe ich normalerweise so meine Probleme, weil ich oft finde, dass ihre Grimmigkeit viel zu schnell verfliegt. Eben weil sie am Anfang zu sehr aufgebauscht wird. In „It happened one Summer“ ist es genau anders. Brandon ist zwar grumpy, aber nicht auf diese vollkommen unverschämte Art, bei der man sich fragt, ob er überhaupt Manieren hat. Sondern eher auf die Art „knuffiger Bär, dem man seinen Honig gestohlen hat“. Er ist ein „schlecht gelaunt“-Grumpy und kein „unverschämt und verletzend“-Grumpy. Und ganz ehrlich? Ich bin schon ein bisschen in Love mit dieser Art von Grumpyigkeit. Wären alle Love Interests, die mit dem Stichwort „grimmig“ angepriesen werden so wie Brandon … ich wäre im Himmel!

Spannung

Pipers Weg von der Millionärs-Stieftochter zur eigenständigen Bar-Besitzerin ist ziemlich holprig. Und gerät im Verlauf des Buches auch ein bisschen in Vergessenheit. Auch ihr Vorhaben, ihre Wurzeln zu entdecken und das Leben, das ihr Vater in dieser Kleinstadt geführt hat, nachzuempfinden. Aber das ist okay, denn das Hauptaugenmerk liegt definitiv auf der Liebesgeschichte (die geht zwar ein bisschen schnell, aber auch das stört überhaupt nicht).

Trotzdem sind diese Themen als Nebenhandlung aufgetaucht, und zwar genau im richtigen Maß, um für ein bisschen Spannung zu sorgen. Ich habe das Buch einfach wahnsinnig genossen. Eben weil es diesen alten Liebesgeschichten-Mustern folgt.

Zugegeben, dadurch war der gesamte Verlauf des Buches vorhersehbar. Ich habe den Ablauf des Endes auch schon nach einem Drittel des Buches vorhergesehen. Aber ganz ehrlich? Es stört mich nicht. Dass ein Liebesroman ein Happy End hat und oft auf die immergleiche Art endet, ist mir egal. Der Weg ist wichtig. Und ich mag es über eine Heldin zu lesen, die ganz am Boden ist und sich wieder hochkämpft. Und sich dabei verliebt. Kombiniert mit modernen Themen wie „It-Girl“ und „Influencer“ ergibt dieses Buch eine runde Geschichte, die einfach nur Spaß macht.

Kritik

Wenn ich etwas an dem Buch zu bemäkeln hätte, dann tatsächlich nur zwei winzige Kleinigkeiten: Pipers Schwester, Hannah, begleitet sie nach Westport. Auch sie stammt vom Stadthelden ab, aber alle reden immer nur mit Piper über ihren Vater und ihre Vergangenheit in dieser Stadt. So als wäre Hannah eine unbeteiligte Freundin. Das hat mich beim Lesen etwas gewundert. Stört im Verlauf der Geschichte aber nur wenig.

Eine weitere Sache, die aber vollkommen auf persönlichen Eindruck beruht: Die Sprecherin fand ich im gesamten sehr gut, aber Piper hat sie teilweise sehr affektiert gesprochen. Das passt natürlich zu der Rolle, die sie anfangs in dieser Geschichte einnimmt. Aber ich fand es manchmal etwas übertrieben, sodass sich das Hören ihrer Dialoge unangenehm angefühlt hat.

FAZIT

Ich habe nur zwei klitzekleine Kritikpunkte an diesem Buch auszusetzen. Ansonsten fand ich die Liebesgeschichte rund um Piper und Brandon absolut perfekt. Und genau deshalb fallen Pipers affektierte Stimme im Hörbuch und der Umgang mit ihrer Schwester überhaupt nicht ins Gewicht.

Empfehlen kann ich „It happened one Summer“ allen Leser*innen, die Lust auf einen klassischen Liebesroman-Verlauf mit modernem Twist haben, beispielsweise Fans von Susan Elizabeth Phillips. Aber auch andere Leser*innen, die sich gerne in Romance verlieren, werden mit diesem Buch ihre Freude haben.

Eure Kate
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