„Happy Place“ von Emily Henry

Werbung. Der Liebesroman “Happy Place” ist aktuell in aller Munde, egal wo man hinsieht, man sieht dieses Buch. Es ist mein erster Roman von Emily Henry, deshalb war ich sehr neugierig. Das Buch ist am 02.05.2023 im Knaur Verlag erschienen und hat 450 Seiten. Harriet und Wyn haben sich vor Monaten getrennt. Doch nun sind sie zum alljährlichen Sommerurlaub ihres Freundeskreises eingeladen und niemand von ihnen weiß, dass sich die beiden getrennt haben. Weil die Hochzeit von einem der Pärchen kurz bevor steht, wollen Wyn und Harriet die Freude nicht trüben und spielen deshalb das glückliche Paar – auch wenn sie das nicht mehr sind.

Meine Meinung

Zunächst einmal muss man sagen, dass die Ausgangssituation ziemlich kurios ist. Und ehrlich gesagt fand ich sie sehr konstruiert. Wir erleben die gesamte Geschichte aus Harriets Sicht. Wir erleben also, wie sie auf der Insel ankommt, wie sie zum Ferienhaus gefahren wird und wie sie auf einmal Wyn gegenübersteht, ohne gewusst zu haben, dass er kommt. Und als hätten ihre Freunde den Braten gerochen, haben die beiden zum ersten Mal seit Jahren Sommerurlaub in diesem Ferienhaus das schönste und romantischste Doppelzimmer bekommen. Die gesamte Situation soll Spannungen erzeugen. Sexuelle, nervöse, angespannte. Aber ehrlich gesagt fand ich es, wie bereits erwähnt, viel zu konstruiert.

Harriet und Wyn sind aufgrund der anstehenden Spontanhochzeit ihrer Freunde in der misslichen Lage, ein verliebtes und vor allem verlobtes Paar zu spielen. Denn sie haben noch niemandem von der Trennung erzählt, obwohl es Monate her ist. Das ist vielleicht insofern nachvollziehbar, weil sich der gesamte Freundeskreis aufgrund ihrer unterschiedlichen Leben nur noch selten sieht. Jedenfalls sind die beiden dadurch gezwungen, miteinander zu reden. Nur tun sie es nicht.

Die Geschichte wird in zwei Handlungsebenen erzählt. Einmal das Kennen lernen der beiden, Harriets Happy Place. Und zum anderen die Realität, in der sie gerade leben und ein verlobtes Pärchen spielen. Rückblenden sind wirklich nicht meins. Ich mag es nicht gerne, wenn ich aus der aktuellen Situation herausgerissen werde, um die Vergangenheit zu durchleuchten und vergangenem Geschehen eine Bedeutung für das Heute einzuverleiben. Ich lese lieber chronologische Geschichten und tatsächlich mochte ich die Vergangenheits-Story, also den Happy Place, viel lieber als die Realität.

Die Realität hat mich einfach nicht so wirklich überzeugt. Dieses “Pärchen spielen” fand ich ziemlich langweilig, weil gefühlt auch nichts passiert ist. Da sind immer nur Harriets endlos lange Gedanken. Auch im Nachhinein fällt es mir schwer, viel mehr inhaltliches zusammenzufassen, weil meiner Meinung nach nicht viel mehr vorhanden ist.

Das einzig positive an dem ganzen Buch war für mich die “Eskalation” am Ende. Wenn all die angespannten Momente in einer Explosion enden, die nicht nur Wyn und Harriet erfasst, sondern auch ihre Freunde. Genau diesen Moment fand ich in diesem Buch grandios, ich hing nur so an den Seiten. Aber auch ein tolles Ende kann all die langatmigen Seiten zuvor nicht aufwiegen.

FAZIT

Von “Happy Place” habe ich mir deutlich mehr erhofft. Ich dachte, es würde DAS Sommerbuch schlechthin werden und eine Romanze zum dahinschmelzen. Von dem Sommer-Vibe, von dem ich in vielen anderen Rezensionen gelesen habe, habe ich nicht viel verspürt. Und auch die Romanze hat mich bitter enttäuscht. Aber vielleicht lag das daran, dass mir die Handlung von Anfang an zu konstruiert vorkam und ich mich zu sehr über die Charaktere aufregen musste, weil das Buch bereits nach einem Viertel hätte beendet werden können, wenn sie nur einmal offen und ehrlich miteinander gesprochen hätten. Miscommunication ist nur dann ein funktionierendes Trope für mich, wenn ich nachvollziehen kann, warum die Charaktere nicht miteinander sprechen.

Eure Kate
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