„Piranesi“ von Susanna Clarke

Den Roman “Piranesi” von Susanna Clarke habe ich aufgrund einer Empfehlung gelesen. Es gewann den Women’s Prize for Fiction im Jahr 2021. Das Buch ist 2020 im Blessing Verlag erstmals auf deutsch erschienen, die neue Taschenbuchausgabe im Heyne Verlag vom 09. Mai 2022 hat 272 Seiten. In “Piranesi” geht es um einen Mann, dessen Alltag davon bestimmt wird, Das Haus zu erforschen.

Meine Meinung

Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, das man erst fast zum Schluss vollends begreift? Über ein Buch, bei dem jedes Wort zu viel über den Inhalt verraten würde? Nie ist es mir schwerer gefallen, meine Meinung über ein Buch in Worte zu fassen.

Dieses Buch ist ganz außergewöhnlich und wirklich etwas besonderes. Es beginnt schon beim Erzählstil. Denn während wir Piranesis Alltag miterleben, tun wir das durch seine Augen. Oder viel mehr durch seine Hand, denn das Buch “Piranesi”, das nach seinem Hauptcharakter benannt ist, stellt ein Tagebuch dar. Der Protagonist hält dort alle Ereignisse fest, die er in Dem Haus erlebt. Dadurch wissen wir als Leser*innen nie mehr als Piranesi selbst, was teilweise zu einer zwar merkwürdigen, aber durchaus interessanten Stimmung führt.

Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Zu Beginn verfolgen wir Piranesi bei seinen täglichen Aufgaben. Er führt Aufzeichnungen über alle Räume und Statuen in Dem Haus, das viel mehr wie ein Labyrinth wirkt. Durch die Aufzeichnungen erfährt man Stück für Stück mehr von Piranesis Leben im Haus, davon wie er sich ernährt, wie er schläft, wie seine Tage ablaufen. Man erfährt, wie er die Zeit anhand außergewöhnlicher Ereignisse einteilt. So spielt das Buch beispielsweise im Jahr, in dem der Albatros zu ihm fand.

Es passiert nicht viel. Man wird sachte in die Welt eingeführt, gleichzeitig fühlt es sich aber so an, als würde man einfach hineingeschubst werden. Weil man am Anfang nichts versteht. Ich wusste lange nicht, was ich von dem Buch halten soll, wo die Reise überhaupt hingeht. Und jetzt auch im Nachhinein, habe ich total viele Fragezeichen im Kopf.

Clarke hat hier eine Welt geschaffen, die wunderschön und vollkommen abstrus zugleich ist. Die ich gar nicht begreifen kann und die mich noch eine Weile beschäftigen wird. Und noch viel mehr zu sagen, würde der Handlung so viel vorweg nehmen. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass man an dieses Buch möglichst unvoreingenommen rangehen sollte, damit es die richtige Wirkung auf einen hat. Und ich glaube, das stimmt.

FAZIT

Die Fragezeichen in meinem Kopf werden wohl bleiben. “Piranesi” hat zwar kein offenes Ende, aber irgendwie fühlt es sich für mich auch nicht richtig abgeschlossen an. Ich weiß nicht, was das Buch mir sagen will, ob es mir überhaupt etwas sagen will. Und das macht es so besonders und kurzweilig zugleich. Dennoch würde ich das Buch definitiv weiter empfehlen, denn es ist eine ganz andere Leseerfahrung, die man nicht missen sollte.

Eure Kate
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