„Funny Story“ von Emily Henry

Wie fange ich bei diesem Buch nur an? Vielleicht damit, dass mir „Happy Place“ letztes Jahr überhaupt nicht gefallen hat. Und dass ich deswegen mit Emily Henry für mich persönlich abgeschlossen hatte. Dass ich aber leider eine Basic Bitch bin, die Hypes einfach nicht widerstehen kann. Dass ich mein hart verdientes Geld in „Funny Story“ investiert habe, in der Erwartung, es zu bereuen. Und dass ich es dann doch nicht bereut habe.

Klappentext

Daphne ist gestrandet. Ausgerechnet in der – zugegeben wunderschönen – Heimatstadt ihres Ex-Verlobten Peter in Michigan, wo sie weder Freunde noch Verwandte hat. Denn Peter hat feststellt, dass er seine Kindheitsfreundin Petra liebt. Und Daphne hat in der Stadt am See zwar auch ihren Traumjob als Kinder-Bibliothekarin gefunden, doch der bezahlt kaum die Rechnungen. Die Lösung? Eine WG mit dem einzigen Menschen, der Daphnes missliche Lage versteht: Petras Ex-Verlobter Miles. Dummerweise ist der chaotische Miles, der Trost in herzzerrreißenden Lovesongs sucht, das genaue Gegenteil der pragmatischen Daphne. Also gehen sich die beiden möglichst aus dem Weg – bis sie eines Abends zusammen ihre Sorgen ertränken. Und einen Plan schmieden, der auch das Posten von ein paar missverständlichen Fotos ihrer gemeinsamen Sommer-Abenteuer vorsieht. Natürlich ist das alles nur Show. Denn wer würde schon einen Neuanfang wagen mit jemandem, dessen Herz genauso gebrochen ist wie das eigene?

Meine Meinung

Ich hatte überhaupt keine Erwartungen an dieses Buch. Wie gesagt, nach „Happy Place“ hatte ich eigentlich mit den Büchern von Emily Henry abgeschlossen. Ich habe wirklich absolut nicht damit gerechnet, dass mir „Funny Story“ gefallen würde. Und genau mit diesem kritischen Blick habe ich das Buch begonnen, weshalb mir der Einstieg etwas schwer gefallen ist. Ich habe quasi jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Und während ich Youtube-Videos gesehen habe, in denen die Leser*innen bereits in den ersten Satz des Buches so wahnsinnig viel reininterpretiert und für sich mitgenommen haben, war ich schon am Anfang enttäuscht.

Ich musste also erst einmal einen Schritt zurücktreten und mir selbst sagen: Komm mal wieder runter, Kate, du liest hier Romance und kein lebensveränderndes Buch. Und es hat geklappt. Denn kaum hatte ich auch meine Nicht-Erwartung abgeschaltet, hat es auf einmal Klick gemacht.

Ich würde lügen, würde ich behaupten, es läge nicht an Miles, das mich das Buch auf einmal begeistern konnte. Und das hat mich mehr als nur überrascht. Ein kiffender Love Interest? Soll mir gefallen?! No way! Aber doch way, denn Miles kifft nicht nur, er hat auch so eine total ungezwungene, erfrischende Art. Er nimmt die Tage, wie sie kommen, und sieht in fast allem ziemlich viel positives. Und das, obwohl er am Boden ist, weil seine Freundin ihn von heute auf morgen für Daphnes Verlobten verlassen hat.

Das Buch wird mit Fake Dating beworben, was ich nicht ganz passend finde. Denn ja, Daphne behauptet vor ihrem Ex-Verlobten aus einem Impuls heraus, dass sie jetzt mit Miles zusammen ist. Aber das nimmt in „Funny Story“ nur wenig Raum ein. Viel mehr geht es um zwei Personen, die das gleiche durchmachen und sich in dieser schwierigen Zeit eine Stütze sind. Es geht um unterstützende Freundschaft, aus der mehr wird. Fake Dating ist da für mich nicht wirklich treffend.

Während Miles meine Begeisterung für dieses Buch geweckt hat, hat Daphnes Leben mich dranbleiben lassen. Ich muss leider gestehen, dass der Sog um die Liebesgeschichte für mich ab der Hälfte nachgelassen hat. Das Kennenlernen von Daphne und Miles ist wirklich stark. Aber dann besteht die Handlung zu weiten Teilen aus Ausflügen, die zu Dates werden. Und diese Ausflugs-Dates geben mir als Leserin nicht so viel. Die sind ganz nett, aber für mich einfach nicht besonders spannend. Viel interessanter fand ich da Daphnes Entwicklung von einer Partnerin zu einer eigenständigen Person. Sie erkennt im Verlauf des Buches, dass sie immer nur Peters Freundin und dann Verlobte war. Sie hat ihr gesamtes Leben um ihn herum gebastelt und sich dabei ein bisschen selbst verloren. Wie sie sich selbst wieder findet, das hat mir so viel gegeben. Genauso wie ihre Beziehung zu einem vernachlässigenden Vater. Das fand ich wirklich große klasse.

FAZIT

„Funny Story“ war für mich ein Liebesroman, der sehr stark begonnen und dann etwas nachgelassen hat. Trotzdem bin ich absolut positiv überrascht, weil ich so viel weniger erwartet habe. Miles ist jetzt schon der zweite Good Guy als Love Interest, der mir in kurzer Zeit begegnet und ich merke, dass ich eine sehr starke Schwäche für Liebesgeschichten mit netten Love Interests habe, die ihre Gefühle kaum verbergen. „Funny Story“ punktet aber nicht nur mit einem tollen Paar, sondern auch mit interessanter Nebenhandlung, die das ganze abrundet.

„Funny Story“ von Emily Henry

Einzelband | Romance | 464 Seiten

gelesen im Mai 2024 | 9 Tage gelesen

Verlagsseite

★★★★

Eure Kate
nächster Beitragvorheriger Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.