Der Biografie “The Woman in Me” von Britney Spears ist für mich ein absolutes Must Have. Das Buch ist im Oktober im Penguin Verlag erschienen und hat 288 Seiten. REIHE. In diesem Buch berichtet Britney über den Beginn ihrer Karriere, über die Liebe zu Justin Timberlake und ihre Vormundschaft.
Meine Meinung
Als ich die ersten Seiten dieser Biografie gelesen habe, war ich ganz aufgeregt. Weil ich Britneys Leben und ihre Karriere (zumindest zu Beginn) so spannend finde. Das jetzt zu sagen, nachdem ich das Buch beendet habe und weiß, was Britney alles durchlebt hat, fühlt sich seltsam an.
Der Beginn dieser Biografie liest sich wie eine monotone Nacherzählung der Ereignisse. Wir erfahren, dass Britneys Vater Alkoholiker ist, dass sie Angst vor ihm hatte, dass die Beziehung zu ihrer Mutter schon früh eher wechselhaft war. Aber nichts geht besonders tief. Auch die Erzählungen über den Beginn Britneys Karriere, über das so viel umstrittene Musikvideo, in dem eine fünfzehnjährige Britney sehr freizügig tanzt. Aber nichts wird eingeordnet. Zu keiner Zeit dringt irgendwie durch, ob Britney diesen Teil ihrer Karriere bereut, ob sie es heute anders machen würde. es ist eine schlichte und wertfreie Nacherzählung.
Content Note: Abtreibung
Was ich sehr schade fand, weil ich eben genau das Gegenteil erwartet habe. Selbst als es um Justin Timberlake geht, bleiben Britneys Worte harmlos. Da ist nur Liebe für diesen Mann, der sie dazu gebracht hat, das gemeinsame Kind abzutreiben. Und der seine Verbindung zu Britney, auch nach der Trennung, immer zum Vorteil für seine eigene Karriere genutzt hat. Genauso wie Britney späterer Ehemann und der Vater ihrer Kinder.
Es wird klarer
Erst als die Geburt der Kinder und der anschließende Sorgerechtsstreit erwähnt wird, findet Britney in ihrer Biografie eine klare Stimme dafür, was ihr widerfahren ist. Es geht zu großen Teilen um mentale Gesundheit. Es geht darum, dass es ihr psychisch nicht so schlecht ging, dass man sie einweisen und unter Vormundschaft hätte stellen müssen. Aber es geht darum, dass sie sich selbst mehr Zeit hätte geben müssen, das Beziehungsende mit Justin zu verarbeiten. Oder dass sie Unterstützung gebraucht hätte, als sie eine Wochenbettdepression hatte, während sie sich alleine um ihre Kinder kümmern musste.
Mentale Gesundheit
Es geht in diesem Buch um mentale Gesundheit. Und wie psychische Probleme fehlgedeutet werden können. Was Britney widerfahren ist, hat mich sehr bewegt. Zu wissen, dass sie 13 Jahre unter Vormundschaft stand, ist das eine. Zu lesen, wie es ihr wirklich dabei ging, dass der Mann, vor dem sie als Kind Angst hatte, über alle Aspekte ihres Lebens bestimmt, ist etwas anderes. Und dass das nicht nur ein literarisches Werk ist, sondern so tatsächlich in der Realität stattgefunden hat, und womöglich in anderen Fällen noch stattfindet, ist extrem erschreckend. Vor allem, wenn die Personen, die Britney helfen sollten (nämlich ihre Familie), dies nicht tun, sondern aus ihrem Leid Profit schlagen mit eigenen Büchern, eigenen Karrieren.
FAZIT
Britneys Biografie ist kein literarisches Meisterwerk und das Korrektorat hat an einigen Stellen ganz schön geschlampt. Trotzdem ist diese Biografie absolut lesenswert. Manchmal ein bisschen wirr, oft aber sehr klar, beschreibt Britney, wie es für sie war, unter Vormundschaft zu stehen und diesem Gefängnis nach dreizehn Jahren endlich zu entfliehen. Ihre Geschichte ist bedrückend und inspirierend zugleich.