Abgebrochene Bücher 2023 #2

Werbung. In den letzten Monaten habe ich wieder einige Bücher aus ganz unterschiedlichen Gründen abgebrochen. Weil ich mich mehr darauf konzentrieren möchte, wirklich gute Bücher zu lesen, will ich die nicht so guten möglichst früh loswerden. Nachfolgend liste ich euch die Bücher auf, die ich abgebrochen habe, und erkläre euch warum.

„Things we never got over“ von Lucy Score

Ich hatte vor ein paar Wochen spontan Lust auf eine süße Romanze 💕 Da ich dieses Buch bis dahin schon ein paar Mal gesehen habe und das Cover eine harmlose, sommerliche Lovestory verspricht, habe ich spontan zugeschlagen. Und das war der größte Fehler.

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?
Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme …
Knox ist sich sicher: Er wird sich auf gar keinen Fall verlieben.
Quelle: Ullstein

Was gut war oder ich mir erhofft habe:

Ich kenne kein Cover, das so sehr über den Inhalt eines Buches hinwegtäuscht. Diese hellen Farben und die Blumen … niemals hätte ich erwartet, dass hier derartiger Dirty Talk vorkommt.

Aber von Anfang an: Die Idee finde ich echt super. Naomi kommt in eine Kleinstadt und wird dort sofort angepöbelt. Was sie nicht weiß: Ihre Zwillingsschwester hat dort nicht den besten Ruf und anfangs wird sie mit dieser verwechselt. Während sie sich mit dem pöbelnden Knox herumschlägt, stiehlt ihre Schwester ihr Auto und lässt stattdessen ihre achtjährige Tochter zurück. Auf einmal ist Naomi also Tante und sitzt in der Kleinstadt fest.

Warum ich das Buch abgebrochen habe:

❌ Besonders weit bin ich bei diesem Buch ja leider nicht gekommen. Welchen Eindruck ich nach nur 7% von dem Schreibstil gewinnen konnte: Sehr nüchtern. Ich habe mir schwer getan, überhaupt in die Geschichte zu finden, weil ich den Schreibstil extrem abgehackt und ohne wirkliche Emotionen empfunden habe. Es hat sich eher wie ein Bericht gelesen. Zwar ein durchaus humorvoller Bericht, aber so wirklich erzählerisch fand ich das ganze nicht.
Das wäre für mich an sich kein Abbruch-Grund gewesen. Aber dann habe ich auf Instagram ein paar Ausschnitte des Buches gelesen, die mich definitiv vom Weiterlesen abhalten:

“Genau das brauche ich, Baby. Ich muss fühlen, wie du ganz weich wirst unter mir. Dass ich dich haben darf.” Ich hätte nicht sagen können, ob das Dirty Talk war oder romantische Prosa, aber ich liebte es.
Ich liebe es nicht. So ganz und gar nicht. Und romantisch finde ich das ehrlich gesagt überhaupt nicht!

“Dass du einen Fick-mich-Körper hast.”
DAS sind die Komplimente, die eine Frau hören möchte.

Und dann ritt sie mich, bearbeitete meinen *piep* als wäre er ein Hengst, der gebrochen werden musste. Mit jedem glitschigen Gleiten […]
Nein. Einfach nein! Ehrlich, ich finde das sooo furchtbar. Ein gebrochener Hengst? Glitschiges Gleiten? Ich halte es nicht aus! Für mich ist das echt absolut nicht sexy.

Ich finde es vollkommen schrecklich und hätte ich auch nur im geringsten geahnt, dass dieses Buch so ist, hätte ich mir das eBook niemals gekauft.


„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ von Stuart Turton

Vor ein paar Wochen war ich so richtig im Hörbuch-Flow und habe die unterschiedlichsten Hörbücher getestet. Bei „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ bin ich bis 27% gekommen, bevor ich mich dazu entschlossen habe, es abzubrechen.

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.
Quelle: Klett-Cotta

Was gut war oder ich mir erhofft habe:

Ich habe mir eine spannende Story mit vielen Geheimnissen erhofft. Einen Zeitschleife-Thriller, bei dem die Geheimnisse erst nach und nach aufgedeckt werden.

Warum ich das Buch abgebrochen habe:

❌ Eigentlich gibt es keinen besonderen Grund, weshalb ich dieses Hörbuch abgebrochen habe, außer, dass es mich nicht gefesselt hat. Es war eben nicht diese spannende Story. Die Geheimnisse gab es zwar und ja, sie wurden erst nach und nach aufgedeckt, aber das Buch hat mich einfach nicht mitgerissen. Es war nicht auf die Art spannend, wie ich es mir erhofft habe.

❌ Und auch wenn ich jetzt an das Hörbuch zurückdenke und darüber nachdenke, es vielleicht doch noch zu beenden, frage ich mich: Wieso? Denn ehrlich gesagt drängt es mich überhaupt nicht dazu, all die Hintergründe zu diesem Buch aufzudecken. Und das sagt dann vermutlich alles über den Spannungsgehalt.


„A Night of Promises and Blood“ von Anne Pätzold

Von Anne Pätzold habe ich bereits „Right here – Stay with me“ gelesen, das mich nicht vollends überzeugt hat, das ich aber ganz nett fand. Deshalb wollte ich der Autorin unbedingt nochmal eine Chance geben.

Als Winnie mit ihrer Schwester Sasha nach New York zog, hatte sie nur ein Ziel: ihren Vater zu finden und zu erfahren, warum er vor vierzehn Jahren plötzlich aus ihrem Leben verschwand. Doch den Mut aufzubringen, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen, ist leichter gesagt als getan, zumal Winnie mehr denn je das Gefühl hat, ein Auge auf ihre jüngere Schwester haben zu müssen. Diese hat sich nämlich mit Jo angefreundet, einer jungen Frau, die vor Kurzem in die Wohnung nebenan eingezogen ist und die Winnie nicht nur wegen ihrer mysteriösen Ausstrahlung, sondern auch mit der Art, wie sie ihr Herz schneller schlagen lässt, gehörig verwirrt. Dabei ahnt Winnie nicht, dass Jo ein Geheimnis hat. Ein Geheimnis, das so unglaublich wie gefährlich ist – und das Winnie alles nehmen könnte, was ihr lieb ist …
Quelle: LYX

Was gut war oder ich mir erhofft habe:

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil meine hauptsächliche Kritik an Anne Pätzolds Schreibstil war, dass es sehr langatmig ist und kaum etwas passiert. Ich dachte, bei Fantasy MUSS ja was passieren und ich würde bei diesem Buch das bekommen, was ich mir wünsche: Tolle einvernehmliche Charaktere, die sich unterstützen und miteinander reden, gemeinsam mit einer spannenden Story.

Warum ich das Buch abgebrochen habe:

❌ Tja, Pustekuchen. Leider fand ich die Handlung sehr, sehr langweilig. Schon der Anfang zieht sich enorm. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass sich ein Vampir-Roman so sehr ziehen kann. Die Charaktere fand ich wieder gut gezeichnet, und auch das Hobby der Protagonistin (Programmieren) fand ich an sich super interessant. Aber es wird total uninteressant erzählt. Nach einem Viertel des Buches ist noch nicht besonders viel passiert, außer dass die Protagonistin programmiert und eine völlig ungenießbare Suppe kocht.

❌ Und wie ich durch eine Freundin und andere Rezensionen erfahren habe, geht es genau so das restliche Buch weiter. Es passiert absolut nichts bis kurz vor Schluss, wo sich die Ereignisse fast schon überschlagen. Aber wirklich nur fast. Hier und da werden ein paar Geheimnisse gelüftet, aber so richtig klar ist mir alles auch durch Rezensionen mit Spoilern nicht geworden. Super schade, ich hätte es so gerne mehr gemocht!


„Punk 57“ von Penelope Douglas

Bei diesem Buch hatte ich wirklich kein gutes Händchen. Ich habe mich ein bisschen von dem Tiktok-Hype blenden lassen (dabei bin ich nicht mal wirklich auf Tiktok). Denn leider hat mir Punk 57 nicht wirklich gut gefallen.

Misha und Ryen sind Brieffreunde. Sie haben sich über Jahre hinweg all ihre Geheimnisse, Sorgen und Wünsche anvertraut – und sie haben drei Regeln: kein Kontakt im echten Leben, keine sozialen Medien und keine Bilder. Denn das, was sie miteinander haben, ist perfekt. Warum es also ruinieren? Als Misha sich dennoch über die Abmachung hinwegsetzt und Ryen aufsucht, steht vor ihm nicht die nerdige Außenseiterin mit Brille und Gedichtbänden im Rucksack, für die er sie hielt, sondern eine fiese Cheerleaderin, die den anderen Schülern das Leben zur Hölle macht. Misha ist schockiert, enttäuscht, wütend, und er hasst Ryen sofort – leidenschaftlich!
Quelle: Piper

Was gut war oder ich mir erhofft habe:

Eine spannende Lovestory mit Geheimnissen und Intrigen.

Der Anfang hat mir noch richtig gut gefallen. Ich mochte es, dass wir die Geschichte sowohl durch Mishas als auch durch Ryens Augen verfolgen. Beide kamen mir am Anfang auch sehr sympathisch vor, trotz oder gerade wegen der Päckchen, die beide zu tragen haben.
Misha kann die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen und steht immer im Schatten seiner „perfekten“ Schwester, die er aber über alles liebt. Ryen ist das beliebteste Mädchen der Schule. Zumindest nach außen, denn in ihrem Inneren sieht es ganz anders aus. In ihrem Inneren ist sie ein Mädchen wie jedes Andere, das einfach nur dazugehören will und um sich zu schützen, die Hülle der beliebten Cheerleaderin angezogen hat.

Warum ich das Buch abgebrochen habe:

❌ Ehrlich, diese Grundkonstellation ist SO, SO gut. Doch dann beginnt das Drama. Misha erlebt einen Verlust und ändert sein komplettes Leben von heute auf morgen. Er verlässt seine Band, haut von zuhause ab und schreibt sich unter anderem Namen in Ryens Schule ein. Nicht wegen ihr, sondern weil er dort etwas zu erledigen hat. Dennoch trifft es ihn hart, dass seine Brieffreundin Ryen nicht so ist, wie er sie durch seine Briefe jahrelang kennen gelernt hat. Und ab hier geht es rapide bergab.

❌ Denn ab hier wird es toxisch. Und zwar so dermaßen, dass mir das Lesen teilweise beinahe Schmerzen bereitet hat. Ich war darauf vorbereitet, dass es hier ein bisschen toxisch wird, dass es eben Dark Romance ist. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es so problematisch werden würde. Misha verhält sich sowas von daneben, einfach nur widerwertig. Und da braucht mir auch niemand mit Broken Hero kommen, denn so ein Verhalten kann durch gar nichts entschuldigt werden.

Das Buch war also anders als ich es erwartet habe. Und auch anders als ich es aufgrund der Präsenz in den sozialen Netzwerken eingeschätzt hätte. So schade, aber da bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe.


„Duty & Desire“ von Tessa Bailey

Nachdem mir „It happened one summer“ so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass dieses Buch ein Flop werden könnte.

Charlie und Ever sind Freunde mit gewissen Vorzügen. Für Charlie ist dieses Arrangement perfekt. Als angehender Cop investiert er jede freie Minute in sein Training, eine Beziehung würde immer nur an zweiter Stelle stehen. Deshalb lässt er sich erst gar nicht auf etwas Ernstes ein. Ever ist daher das Beste, was ihm passieren konnte. Nur leider streicht sie plötzlich die gewissen Vorzüge, um nach dem Richtigen zu suchen. Verdammt! Irgendwie muss sie sich doch überzeugen lassen, dass sexy Nicht-Dates mit Charlie besser sind als echte Dates mit irgendwelchen langweiligen Schnöseln. Notfalls auch mit kreativen Mitteln …
Quelle: rowohlt

Was gut war oder ich mir erhofft habe:

Ich habe ein Highlight erwartet. Eben weil mir ein Buch der Autorin schon so gut gefallen hat. Und weil es um Polizisten geht, und ich das eigentlich sehr spannend finde. Ich dachte, das wird eine Mischung aus Romance und spannenden Polizeieinsätzen.

Warum ich das Buch abgebrochen habe:

❌ Zuallererst: Spannende Polizeieinsätze gab es nicht. Zumindest nicht bis 28%. Insgesamt hat es kaum eine Rolle gespielt, dass der Protagonist angehender Polizist ist. Ihn macht aus, dass er sich auf seine Karriere konzentrieren will und dabei keine Beziehung nebenher gebrauchen kann. Hätte aber mit jedem anderen Job auch funktioniert.

❌ Weshalb ich hauptsächlich abgebrochen habe, ist die derbe Sprache und das übergriffige Verhalten des männlichen Protagonisten. Gibt bestimmt einige Leser*innen, die auf Dirty Talk stehen, für die ist das Buch dann sicherlich eine Empfehlung. Ich stehe allerdings überhaupt nicht drauf. Ich mag es nicht, wenn Frauen beim Sex objektifiziert werden. Das ist null romantisch und für Romantik lese ich Romance nun einmal.

❌ Für das übergriffige Verhalten habe ich ein Beispiel: Die Protagonistin beendet die Sexbeziehung, weil sie nach einer romantischen Partnerschaft suchen möchte. Dafür nimmt sie an einem Speed-Dating teil. Der Love Interest schickt daraufhin jede Menge Kollegen zu dem Speed-Dating, um zu verhindern, dass die Protagonistin ernsthaft jemanden kennen lernt. Vor 10/15 Jahren wäre das vielleicht noch als romantisch durchgegangen, heute empfinden die meisten Freuen das als übergriffig und Eindringen in die Privatsphäre. Vor allem, weil er das nicht tut, weil er sich selbst eingesteht, dass er Gefühle für sie hat. Er tut es vorrangig dafür, seine Sexgespielin wieder zu bekommen. Mehr sieht er in ihr nämlich erst mal nicht, und dringt dennoch so stark in ihr Leben ein. Wie gesagt, sie wird total objektiviziert. Nur er darf mit ihr spielen, sonst niemand.

Brecht ihr Bücher ab? Habt ihr dafür bestimmte Kriterien?

Eure Kate
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