„Vom Ende der Nacht“ von Claire Daverley

Werbung. Den Roman “Vom Ende der Nacht” von Claire Daverley habe ich nur durch die aktuell laufende Challenge von netgalley.de entdeckt. Das Cover hätte mich nämlich nicht unbedingt angesprochen, und obwohl ich es nach dem Beenden ziemlich passend finde, spricht es nicht unbedingt die Personen an, die Zielgruppe dieses Romans sein könnten. Das Buch erscheint am 10.07.2023 als eBook und am 24.07.2023 als Print im hanserblau Verlag und hat 448 Seiten. Es geht um zwei junge Liebende, die vom Schicksal immer wieder zusammengeführt werden, aber doch nie zusammen sein können und bietet damit eine herzzerreißende Liebesgeschichte.

Meine Meinung

Die Geschichte rund um Will und Rosie erinnert stark an „Für immer vielleicht“ von Cecelia Ahern. Denn in beiden Geschichten geht es um zwei Personen, die immer etwas für einander empfinden, aber es nie schaffen, den Abstand zueinander zu überwinden. Aus Angst, aus Egoismus. Und aufgrund der großen Steine, die ihnen das Schicksal in den Weg legt. Der Unterschied zwischen beiden Geschichten ist, dass „Vom Ende der Nacht“ um einiges ernster und tragischer ist. Und dadurch vielleicht sogar noch etwas bewegender.

Schwerer Einstieg

Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Handlung hineinzufinden. Das liegt hauptsächlich an dem Schreibstil, den ich als ziemlich distanziert empfunden habe. Viel Tell, kaum Show. Er hat einfach wenige Emotionen in mir hervorgerufen. Umso schockierter war ich, dass mir das Buch doch noch ein paar Tränen abringen konnte, als die Tragödie beginnt, die im Prolog angekündigt wird. Trotz Forecast-Prolog hat mich das tragische Ereignis doch ziemlich unvorbereitet getroffen. Vielleicht hat mich auch gerade das so zu Tränen gerührt. Und dann war dieser emotionslose Schreibstil vielleicht gar nicht so schlecht, weil mich das Buch dadurch beim Lesen nicht komplett zerstört hat. Es war auszuhalten. Zumindest für mich, wenn schon kaum für die Charaktere.

Trotzdem hat das Buch wie gesagt eine Weile gebraucht, um mich überzeugen zu können. Erst nach einem Viertel war ich so richtig gefesselt von der Geschichte und dann konnte ich auch schon gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich habe mich zwischendrin auch dabei erwischt, wie ich von Will und Rosie geschwärmt habe. Wie süß die beiden doch teilweise sind, vor allem Will! Ich mochte es total, dass ich bei diesem Buch die ganze Zeit eine Ahnung hatte, wohin die Reise geht, und es doch nie wirklich wusste.

Rosie & Will

Wie schon bei “Für immer vielleicht” fand ich es auch bei diesem Buch unglaublich schmerzhaft, mitzuverfolgen, wie übel das Schicksal den beiden Hauptcharakteren mitspielt. Wie gesagt, Wills und Rosies Geschichte ist deutlich tragischer. Und das zeigt sich bereits von Anfang an. Daran, dass Wills Eltern beide nacheinander abgehauen sind und er bei seinen Großeltern aufgewachsen ist, dass sein Großvater allerdings vor Jahren gestorben ist. Oder daran, dass Rosie unter dem Erfolgsdruck ihrer Mutter beinahe zerbricht. All das sind so zentrale Themen, die beide in bestimmte Rollen zwängen wollen. Rollen, die eine Beziehung zwischen den beiden vielleicht auch einfach nicht zulassen würden. Dennoch ziehen sie sich immer wieder an wie Magnete und stoßen sich genauso stark wieder ab. Da ist auch viel Miscommunication dabei, aber nicht auf diese absolut nervige Art, wie es in Liebesromanen oft der Fall ist. Bei Rosie und Will weiß man zu jeder Zeit, was ihnen im Kopf umgeht, wieso ihnen ihre eigenen Gefühle, ihre Vergangenheit und ihre Verhaltensweisen im Weg stehen. Das hat die gesamte Handlung so nachvollziehbar gemacht. Ich wollte die beiden dennoch abwechselnd schütteln und knuddeln.

FAZIT

“Vom Ende der Nacht” ist ein Überraschungshit für mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mir so gut gefallen würde und hatte einfach spontan Lust darauf, diese Geschichte zu entdecken. Aber genau das sind die besonders tollen Romane, oder? Ich mochte es sehr, wie Daverley die Charaktere durchleuchtet. Rosie und Will kamen so echt rüber mit all ihren Ängsten und Träumen. Ihre Geschichte ging mir wirklich nah, auch wenn ich nach wie vor finde, der Schreibstil hätte etwas weniger distanziert sein können. Das hätte dieses Buch emotional gesehen noch einmal auf eine andere Ebene gehoben.

Trotzdem kann ich diesen Roman bedingungslos empfehlen, wenn ihr Lust auf eine etwas ernstere Liebesgeschichte habt und vor Tragödien nicht zurückschreckt. Solltet ihr “Für immer vielleicht” wie ich vor Jahren gelesen haben, könnte euch “Vom Ende der Nacht” sehr gut gefallen. Es fühlt sich fast ein bisschen wie eine etwas erwachsenere Version an.

Eure Kate
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