»Market of Monsters - Bis auf die Knochen« von Rebecca Schaeffer

Der Fan­ta­sy-Roman “Mar­ket of Mons­ters - Bis auf die Kno­chen” von Rebec­ca Schaef­fer spielt geschickt mit den Emp­fin­dun­gen von gut und böse. Das Buch ist am 27.10.2022 im Piper Ver­lag erschie­nen und hat 384 Sei­ten. Es ist der ers­te Band der “Mar­ket of Monsters”-Reihe und han­delt von Nita, die für das Fami­li­en­un­ter­neh­men Mons­ter seziert und aus­ein­an­der nimmt. So lan­ge, bis sie selbst zum Ver­kauf steht.

Meine Meinung

“Mar­ket of Mons­ters - Bis auf die Kno­chen” spielt mit dem klas­si­schen Bild von Gut und Böse. Hier gibt es kein weiß und schwarz, son­dern nur grau. Aus­schließ­lich grau und wenn ich mir all die Cha­rak­te­re so anse­he, dann sogar eher dun­kel­grau. Das fand ich bei die­sem Buch so beson­ders, weil ich fin­de, dass einem sol­che Bücher nicht oft begeg­nen. Nita ist auch nicht die klas­si­sche Hel­din, was ich super inter­es­sant fin­de. Dar­um geht es:

Nita arbei­tet schon ihr gan­zes Leben für ihre Mut­ter. Die­se tötet Unna­tür­li­che und Nita schnei­det sie auf und nimmt sie aus­ein­an­der. Alles von die­sen Unna­tür­li­chen wird ver­kauft, für Tei­le von ihnen bekommt man auf dem Schwarz­markt jede Men­ge Geld. Doch dann bringt ihre Mut­ter ein leben­des Mons­ter nach­hau­se und Nitas Ver­drän­gungs­me­cha­nis­men, wie bei­spiels­wei­se Dis­ney-Songs wäh­rend dem sezie­ren zu hören, funk­tio­nie­ren nicht mehr. Ihre Zwei­fel wer­den immer grö­ßer, bis sie den Jun­gen aus Mit­leid frei lässt. Kurz dar­auf wird sie über­fal­len und ent­führt. Als sie wie­der auf­wacht, befin­det sie sich auf dem größ­ten Schwarz­markt für Mons­ter der Welt. Und der Preis für Tei­le von ihr ist hoch.

anders als gedacht

Als ich das Buch ange­fan­gen habe, war ich über­rascht, wie bru­tal es ist. Ich habe nicht erwar­tet, dass das Sezie­ren der Mons­ter so aus­führ­lich beschrie­ben wird. Vor allem nicht an dem leben­den Gefan­ge­nen. Denn um zu tes­ten, wie viel er wert ist, schnei­det Nitas Mum ihm schon zu Beginn des Buches ein Kör­per­teil ab. Und das ist ziem­lich genau beschrie­ben, was mich ein biss­chen schüt­teln ließ.

Ich habe das so nicht erwar­tet, des­halb war ich kurz jen­seits von Gut und Böse. Aber genau sol­che Schock­mo­men­te machen in die­sem Buch auch die Span­nung aus. Es pas­sie­ren so vie­le scho­ckie­ren­de Din­ge, vor allem als Nita dann selbst eine Gefan­ge­ne ist, dass das gesam­te Buch ganz schön grau­sam ist. Durch­bro­chen von ruhi­gen Momen­ten. Die­se Aus­ge­wo­gen­heit fand ich sehr gelungen.

ein Auf und Ab

So span­nend die­se Schock­mo­men­te das Buch auch gemacht haben, ins­ge­samt war es doch eher eine Ach­ter­bahn­fahrt. Ich kann es gar nicht genau beschrei­ben. Irgend­wie hat mich nichts zu dem Buch gezo­gen. Ich habe mich nicht gedrängt gefühlt, unbe­dingt wei­ter zu lesen. Wenn ich es dann aber mal getan habe, habe ich gleich meh­re­re Sei­ten gele­sen, weil ich das Buch kaum aus der Hand legen konn­te. Es war ein zwei­sei­ti­ges Schwert mit der Span­nung in die­sem Buch. Einer­seits war sie nicht so über­wäl­ti­gend, dass ich immer wis­sen woll­te, wie es wei­ter­geht. Ande­rer­seits hat es mich dann doch wäh­rend dem Lesen total gepackt.

Ein bisschen mehr Tiefe

Ich glau­be, dass es mich nicht so zum Wei­ter­le­sen gedrängt hat, liegt vor allem dar­an, dass der Schreib­stil ins­ge­samt ein biss­chen mehr Tie­fe hät­te ver­tra­gen kön­nen. Zwar ler­nen wir Nita und Kovit (bin ich die ein­zi­ge, die mit die­sem Namen nach drei­jäh­ri­ger Pan­de­mie ein biss­chen Pro­ble­me hat?) ziem­lich gut ken­nen - zumin­dest gut genug, um sie zu ship­pen - aber trotz­dem hät­te die Geschich­te um die bei­den ein biss­chen emo­tio­na­ler erzählt wer­den können.

Dass mir manch­mal so ein biss­chen der rote Faden gefehlt hat, da die Hand­lung sich teil­wei­se etwas im Kreis gedreht hat (das ist wirk­lich ein ganz per­sön­li­cher Ein­druck), hat dem Hand­lungs­ver­lauf und der Span­nung nicht unbe­dingt gut getan.

FAZIT

Ins­ge­samt hat mir die­ser Rei­hen­auf­takt gut gefal­len. Es ist aber defi­ni­tiv noch Luft nach oben, das Buch gibt den Fort­set­zun­gen die Chan­ce, groß­ar­tig zu wer­den. Die Cha­rak­te­re sind alle­samt moral­ly grey, also mora­lisch frag­wür­dig, was mich wahn­sin­nig gut unter­hal­ten hat. Und auch wenn mich die­ses Buch nicht rest­los über­zeu­gen konn­te, so freue ich mich sehr auf die Fort­set­zun­gen. Eine Emp­feh­lung für Leser*innen, die ger­ne über Cha­rak­te­re lesen, die man nicht immer ein­schät­zen kann.

Eure Kate
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