Werbung. Endlich! Endlich kann ich meine Meinung zu diesem wunderbaren Buch mit euch teilen. Eigentlich wollte ich die Rezension schon Anfang des Monats geschrieben und veröffentlicht haben, aber Erkältung und Corona kamen dazwischen. Das Warten hat sich bei diesem Buch aber definitiv gelohnt!
Meine Meinung
Mit „10 Wünsche, 7 Abenteuer und eine sprechende Katze“ habe ich ein neues Lieblingsbuch aus dem mixtvision Verlag gefunden. Und das sagt vermutlich viel darüber aus, in welche Richtung diese Rezension gehen wird. Aber erst einmal zum Inhalt:
Ed und seine Schwester Roo müssen ihre Ferien bei der alten Dame Miss Filey verbringen.
Das klingt langweilig, denn Miss Filey weiß nicht was WLAN ist und ihr Fernseher stammt aus einem anderen Jahrhundert.
Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen finden sie zehn magische Geburtstagskerzen in einer Schublade – wünschen, anzünden und der Wunsch geht in Erfüllung. Was harmlos mit einer tanzenden Ameise beginnt, entwickelt sich zu dem größten Abenteuer ihres Lebens. Es geht mit der Küche in den Weltraum, über den Gartenteich zu einem verschwundenen Schatz und am Ende werden selbst die größten Wünsche wahr!
Quelle: mixtvision
10 Wünsche …
Dieses Buch hat mich irgendwie sofort in seinen Bann gezogen. Auf der Verlagsseite wird es ab 9 Jahren empfohlen, dadurch liest es sich natürlich super leicht und schnell. Das bedeutet aber nicht, dass es dem Buch an Tiefe fehlt. Denn während es natürlich vorrangig um Wünsche und Abenteuer geht, sind die Charaktere wahnsinnig vielschichtig dargestellt.
Die Geschwister Ed und Roo stehen natürlich im Zentrum der Geschichte. Sehr schnell wird klar, welche Dynamik zwischen den beiden herrscht. Ed sitzt noch nicht so lange im Rollstuhl und versteckt seine wahren Emotionen immer hinter einer dicken Wand aus Sarkasmus. Roo hingegen hat es zu ihrer Mission gemacht, jegliche Themen oder Fragen den Rollstuhl ihres Bruders betreffend abzuschmettern. So lehnt sie auch gerne Handlungen in ihrem Namen ab, obwohl sie sie gerne wahrnehmen würde. Aber sie schützt ihren Bruder und stellt ihn vor ihr eigenes Wohlbefinden. Ed scheint dies anfangs nicht zu bemerken und lässt seinen Frust auch gerne an seiner kleinen Schwester aus.
Erst Willard, der merkwürdige Nachbarsjunge, der sich den beiden quasi aufdrängt, öffnet Ed da nach und nach die Augen. Willard hat sich beim Lesen als wahrer Schatz entpuppt. Während er zu Beginn des Buches ein bisschen dämlich wirkt, zeigt sich immer mehr, dass er auf seine Art ein paar ziemlich kluge Sachen sagt.
Und dann wäre da noch Miss Filey, bei der die drei Kinder ihre Tage verbringen sollen. Es sind ihre alten Geburtstagskerzen, die Wünsche erfüllen können. Allerdings weiß sie davon selbst nichts. Miss Filey hatte ich anfangs in die Kategorie „unbedeutende Nebencharaktere“ geschoben, weshalb ich umso überraschter war, dass auch sie ihren Auftritt und ihre Entwicklung bekommt. Denn Miss Filey ist eine ältere Dame, bei der man den Eindruck hat, dass sie in ihrem Leben viele Gelegenheiten verpasst hat. Weil sie immer zu schüchtern war oder sich einfach nicht getraut hat. Das hat sie mir einfach sehr sympathisch gemacht. Und während Ed sehr lange gebraucht hat, bis er sie mochte, habe ich sie direkt ins Herz geschlossen.
… 7 Abenteuer …
Ed, Roo und Willard finden die Geburtstagskerzen in Miss Fileys Haus. Aber nur durch Zufall entdecken sie, dass die Kerzen Wünsche erfüllen können – allerdings nur für die Zeit, bis sie heruntergebrannt sind. Es beginnt harmlos, mit einem auftauchenden Hund, mit einer Ameise, die Kunststücke vollführen kann. Doch dann geht etwas gewaltig schief und auf einmal sind sie alle vier in einem Haus voller Abenteuer gefangen.
Schnell wird klar, sie können nur zurückkehren, wenn sie alle Abenteuer bestreiten. Das schließt eine Schatzsuche ein und auch ein Zusammenstoß in einer Rakete mit einem Meteoriten. Und während die vier in gefährlichen und auch aufregenden Abenteuern, nach Lösungen suchen, macht jeder von ihnen eine besondere Entwicklung durch. Sie freunden sich an, sie werden selbstbewusster, selbstreflektierter. Zu sehen, wo Ed, Roo, Willard und Miss Filey am Anfang stehen und wo am Ende des Buches fand ich besonders schön.
… und eine sprechende Katze
Natürlich lasse ich als Katzenliebhaberin die sprechende Katze nicht unter den Tisch fallen. Der arrogante Kater wird nämlich versehentlich mit in die Abenteuer gewünscht und ist davon überhaupt nicht begeistert.
Attlee ist schon ein älterer Kater. Er wird ziemlich gebrechlich dargestellt und muss wohl auch ziemlich stinken. Trotzdem überrascht er immer wieder mit seinem Sarkasmus (was Ed gar nicht passt, immerhin ist das sein Job) und Einfallsreichtum. Vermutlich hätte sogar Attlee Spaß an den Abenteuern gehabt, wenn ihm nur einer seine geliebten Fisch-Leckerlies gebracht hätte. Dass man hungrig jedoch eher mies gelaunt ist, kann ich absolut nachvollziehen.
FAZIT
Ich hätte es vor dem Lesen nicht gedacht, aber „10 Wünsche, 7 Abenteuer und eine sprechende Katze“ reiht sich in meine Lieblingsbücher aus dem mixtvision Verlag ein. Ich war extrem beeindruckt von der Entwicklung, die alle Charaktere durchmachen – auch Miss Filey. Ich fand nicht alle Abenteuer gleichermaßen spannend, doch hat mich das Buch vor allem durch die Charaktere, Attlee und den tollen Humor überzeugt. Mit solchen Büchern hätte mir das Lesen als Kind definitiv mehr Spaß gemacht.