Heute stelle ich euch gleich zwei wundervolle Bücher vor. „Kate in waiting“ ist für mich ein richtiges Wohlfühlbuch gewesen mit tollen Themen und Charakteren, und natürlich große Inspiration für den neuen Blognamen. „The Girls I’ve been“ ist weniger Wohlfühlbuch, dafür ein absolut spannender Pageturner und vermutlich eines der Bücher, die mir noch ganz lange in positiver Erinnerung bleiben werden.
„Kate in waiting“ von Becky Albertalli
Schon „Love, Simon“ von Becky Albertalli hat mich 2018 begeistern können. Deshalb hätte es mich eigentlich nicht überraschen sollen, dass mir auch „Kate in waiting“ so gut gefallen würde. Ehrlich gesagt wollte ich das Buch erst gar nicht lesen. Ich habe es dann nur getan, weil es als eBook im Angebot war und mich das Cover so angesprochen hat. Dieser Schnäppchenkauf hat sich aber definitiv gelohnt!
Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien..
Doch als Matt Olsson in ihrem Theater-Kurs auftaucht, wird ihre Harmonie empfindlich gestört. Denn Matt ist nicht nur ausgesprochen talentiert und mehr als nur ein bisschen attraktiv – er ist auch haargenau Kates Typ. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken: Auch Anderson ist völlig hin und weg von Matt …
Quelle: Droemer Knaur
Wie im Klappentext schon steht, teilen sich Anderson und Kate alles. Und das schließt Schwärmereien mit ein. Sie verlieben sich immer in die gleiche Person und vor allem für Kate kommt es nicht in Frage, sich ohne Anderson in jemanden zu verlieben. Denn dieses gemeinsame Verliebtsein ist am Verliebtsein erst so besonders. Aber es macht natürlich auch alles viel komplizierter, wenn der Schwarm plötzlich erreichbar für einen der beiden ist.
„Kate in Waiting“ ist vor allem eine Freundschaftsgeschichte. Es geht um die tiefe und einmalige Freundschaft zwischen Anderson und Kate, die ich so wundervoll fand. So eine tiefe Verbundenheit, die die beiden miteinander verbindet, finde ich extrem beneidenswert. Umso mehr hat es auch mir wehgetan, als die beiden sich voneinander entfernt haben. Denn es ist halt doch nicht so einfach, den gleichen Schwarm zu haben, wenn dieser eine der beiden für das Musical küssen muss.
Wo wir auch schon beim nächsten Thema des Buches wären: Musicals! Ich muss zugeben, ich bin nicht so unbedingt der Musical-Fan. Ich finde sie schon toll, bin aber nicht „scharf“ darauf, sie zu sehen. Trotzdem fand ich diesen Hintergrund der ganzen Geschichte sehr schön. Kate und Anderson sind beide Teil des Schulmusicals und auch Matt spielt darin mit. Alles, was in diesem Buch passiert, hat also mit den Proben und der Aufführung zu tun und das fand ich so schön. Es hat einfach ein ganz besonders Feeling in die Geschichte reingebracht, das ich absolut einmalig fand.
Und zu guter Letzt muss ich natürlich auch noch etwas über die Charaktere sagen. Von Becky Albertalli sind wir einen diversen Cast gewöhnt. Diesmal war es nicht so im Fokus, sondern einfach ganz selbstverständlich Teil der Geschichte, wie es in mehr Büchern sein sollte. Ich habe mich, wie bereits erwähnt, sehr in Kates und Andersons Freundschaft und deren Dynamik verliebt. Gleichzeitig fand ich Kate so extrem nachvollziehbar. All ihre Gefühle und Handlungen habe ich so sehr mitgefühlt, dass mir jetzt beim darüber schreiben schon fast wieder das Herz bricht. Und last but not least: Noah! An dieser Stelle müsste ich die Rezension mit Herzen überfluten, denn Noah hat meines im Sturm erobert. Ich mag seine flapsige Art total und dabei ist er gleichzeitig noch so unfassbar süß, dass es fast schon zu viel ist. Aber eben nur fast und deshalb ist er einer der bezauberndsten Charakter, über die ich je gelesen habe. Ich hätte gerne noch viel mehr von ihm gehabt.
Fazit
Wie ihr seht, komme ich aus dem Schwärmen fast nicht mehr raus. Die Mischung aus tollen Charakteren, Wohlfühl-Atmosphäre und Beziehungen, die so tief gehen und ihre ganz eigene Dynamik haben, macht „Kate in waiting“ zu einem Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.
„The Girls I’ve been“ von Tess Sharpe
Ich tue mir unglaublich schwer damit, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Weil die Geschichte wie im Rausch an mir vorbeigezogen ist und ich gefühlt immer noch staunend dasitze. Selbst jetzt, Monate später, kann ich nicht richtig erklären, was dieses Buch mit mir gemacht hat und weshalb es mir so gut gefallen hat. Aber ich möchte es versuchen.
Rebecca, Samantha, Haley, Katie, Ashley – Nora musste schon viele Mädchen sein. Denn sie ist die Tochter einer Trickbetrügerin, die mit ihrer Hilfe kriminelle Saubermänner ausnimmt. Mit zwölf gelingt Nora die Flucht aus diesem Leben. Doch fünf »normale« Jahre später holt die Vergangenheit sie ein, als sie mit ihren besten Freunden Wes (ihr Ex) und Iris (ihre neue Liebe) in einen Banküberfall gerät. Die brutalen Gangster erwarten keinen Widerstand. Nichts hat sie auf Nora vorbereitet – oder auf die Tricks, die sie und ihre Alter Egos auf Lager haben. Ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
Quelle: Carlsen
Nora ist die Tochter einer Trickbetrügerin, lebt jetzt aber ein vermeintlich normales Leben unter einem wieder neuen Namen mit ihrer Schwester. Sie hat einen besten Freund, der gleichzeitig ihr Ex ist, und eine neue Freundin. Sie scheint alles im Griff zu haben, aber der Banküberfall, in den sie gerät, lässt ihre Vergangenheit wieder hochkommen.
Und genau das ist das spannende an diesem Buch. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verwoben. Wir erleben zum einen den Banküberfall mit, sehen die skrupellosen Gangster und planen mit Nora, Wes und Iris die Flucht. Und zum anderen durchleben wir, wie Nora zu Nora wurde. Wie es mit Rebecca anfängt und schließlich mit Ashley endet. Gegenwart und Vergangenheit sind gleichermaßen so spannend, dass man nach jedem Kapitel sauer ist, dass es zur anderen Zeitspanne wechselt, nur um beim nächsten Wechsel wieder sauer zu sein. Das Buch ist spannend von Anfang bis Ende!
In diese Geschichte werden sehr viele Themen gepackt. Das Buch könnte auch einige Content Notes gebrauchen. Aber es ist nicht zu viel, alles bekommt genau die Zeit, die es braucht, es ist total ausgewogen. Ob es Diversität im Sinne von Sexualität oder das Vorkommen einer chronischen Krankheit ist. Oder Betrug, Gewalt Missbrauch. All das findet in diesem Buch seinen Platz. Ich will auch nicht bestreiten, dass dieses Buch teilweise heftig ist und dadurch vermutlich nicht für jede Person geeignet, aber es wird nie etwas allzu explizit erzählt, sondern eher angedeutet. Natürlich kann auch darin ein Schrecken liegen. Wer kein Problem damit hat, über diese Themen zu lesen, wird hier garantiert einen spannenden Pageturner finden.
Fazit
„The Girls I’ve been“ ist ein aufwühlendes Buch. Ein Buch, das wie im Rausch an einem vorbeizieht. Ein bisschen wie „Man will nicht hinsehen, kann aber auch nicht wegschauen“. Das Buch tut ein bisschen weh, gleichzeitig kann ich aber sagen, dass ich noch nichts vergleichbares gelesen habe. Ich habe den Schreibstil geliebt und diese Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, diese Spannung und diese Charaktere. „The Girls I’ve been“ war für mich ein ganz außergewöhnliches Leseerlebnis.