
Seid ihr bereit für das Schreibjahr 2022? Ich für meinen Teil bin mir da noch gar nicht so sicher. Vor allem nach dem vergangenen Jahr, in dem ich so wenig wie nie zuvor geschrieben habe. Aber die Lust ist gerade wieder da und deshalb dachte ich mir, wie könnte ich ein Schreibjahr besser starten als mit Schreibzielen? Deshalb präsentiere ich sie euch heute. Wobei es genau genommen nur ein Ziel ist.
Mein Ziel: Ein Projekt beenden
Auf den ersten Blick wirkt mein Schreibziel für dieses Jahr gar nicht so schwer. Wenn man sich aber anschaut, wie das Schreiben bei mir die letzten Jahre über aussah, ist das doch ein recht ambitioniertes Ziel.
2017: 41.319 Wörter
2018: 44.923 Wörter
2019: 17.725 Wörter
2020: 45.537 Wörter
2021: 4.657 Wörter
Wie ihr seht, so richtig richtig viel habe ich seit 2017 nicht geschrieben. 2021 ist nur die Spitze des Eisbergs. Von der Zeit davor habe ich leider keine Zahlen, da habe ich aber definitiv mehr geschrieben und auch Projekte beendet. Aber wie gesagt, seit ein paar Jahren läuft das Schreiben okay. Aber mit okay möchte ich mich dieses Jahr nicht mehr zufrieden geben.

Probleme, die ich mit diesem Ziel haben könnte
Wie bereits erwähnt, ist das ein ziemlich ambitioniertes Ziel. Was mir jetzt mit den geschriebenen Worten der letzten Jahre vor Augen noch einmal mehr bewusst wird. Denn um ein ganzes Projekt zu beenden müsste ich mehr als doppelt so viel wie in meinem stärksten Jahr der Aufzeichnungen (2020) schreiben. Und Hallelujah, das ist viel! Also für mich, im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Andererseits war ich die vergangenen sechs Jahre fast durchgehend in Ausbildungen (erst zur Buchhändlerin, dann zur Verwaltungssekretärin). Vor allem im Jahr 2021 sieht man das ganz deutlich, weil ich dort quasi seit März bis Juli durchgehend im Prüfungsmodus war, und auch danach habe ich quasi direkt im Prüfungsmodus weitergelernt, um meine Stelle voll auszufüllen und meinen Job von Anfang an richtig zu machen.
Das fällt jetzt zwar nicht komplett weg, weil ich quasi wöchentlich vor neue Themen und Herausforderungen gestellt werde, aber ich habe jetzt so ein Grundlevel an Wissen aufgebaut, dass mich Neues nicht mehr so schlaucht wie noch vor ein paar Monaten. Deshalb denke ich wirklich, dass es möglich ist, so viel zu schreiben. Ich muss lediglich meine Prioritäten richtig geregelt bekommen.
Ein weiteres Problem könnte werden, dass ich selten länger an ein und demselben Projekt arbeite. Mein Interesse, meine Inspiration und Motivation sind sehr wechselhaft. Deshalb kam es schon vor, dass ich innerhalb eines Monats drei Projekte begonnen habe. Und diese Angewohnheit möchte ich mehr als alles andere ablegen. Ich will endlich mal wieder etwas beenden, das letzte Mal ist schon so lange her. Ich will mal wieder sagen können: Ich habe ein Buch beendet!
Die Lösung
Eine richtige Lösung habe ich hierfür nicht, weil ich nicht weiß, ob es funktionieren wird. Ich nehme mir für das Jahr 2022 zwei Projekte vor. Nicht beide möchte ich beenden, aber das sind die beiden Projekte, die ich mir erlaube, je nachdem in welcher Stimmung ich bin.

Winterliche Romance
Anfang des Jahres war ich noch ein bisschen in Weihnachtsstimmung. Die fiel dieses Jahr zwar insgesamt eher mau aus, aber sie war schon irgendwie ein bisschen da. Und ich hatte total Lust auf eine winterliche cozy Liebesgeschichte. Die Idee dazu kam mir sogar schon 2020, aber damals habe ich nur den Anfang geschrieben. Anfang Januar wollte ich dann mit der Idee durchstarten, aber mir ist dann ziemlich schnell klar geworden, dass ich cozy Romance gerade nicht kann. Daraus ist auch die Idee geboren, mir zwei Projekte zu „gönnen“.
Episches High Fantasy
Eigentlich sollte das „epische“ nur eine Floskel sein. Aber eigentlich trifft es das und jetzt kommt es mir total übertrieben vor. Aber ehrlich gesagt, wenn ich das so hinbekomme, wie ich mir das vorstelle, dann wird dieses Buch (oder Reihe, ich weiß noch nicht) absolut episch. Und darauf habe ich gerade so extreme Lust. Ich bin noch nicht weit, arbeite gerade erst an den Charakteren, aber die liebe ich schon abgöttisch.
Wovon ich mich komplett löse
„Komplett lösen“ klingt echt endgültig. Hier geht es um mein altes Schreibziel: veröffentlichen. Und versteht mich nicht falsch, die meisten Autorinnen und Autoren wollen, dass ihre Werke veröffentlicht werden. Aber von diesem Gedanken will ich mich lösen, weil es mich nur frustriert. Es frustriert mich, dass ich einem Ziel hinterherträume, für das mir bis dato das Durchhaltevermögen gefehlt hat. Ich liebe es in unterschiedliche Geschichten einzutauchen, neue Welten zu entdecken und Charaktere kennen zu lernen. Das ist das allerschönste am Schreiben für mich, deshalb beginne ich auch so oft neue Projekte, weil genau diese Phase halt auch schnell endet. Nur damit ist ein Buch aber leider nicht geschrieben und ohne fertiges Buch gibt es auch keine Veröffentlichung. Und irgendwie ist es absolut dumm, sich ein Ziel zu stecken, dem andere Ziele vorgehen – nämlich ein Buch erst einmal zu beenden.

Hey du!
Was für ein toller Beitrag! Ich finde es immer total spannend zu sehen, woran andere Leute so arbeiten 🙂
Ich kann das aber total gut nachvollziehen, aktuell schreibe ich wieder richtig viel, aber ich hatte 2017 auch eine Zeit, wo ich dank Prüfungsstress so gut wie gar nicht geschrieben habe. Ich hoffe, dass du jetzt besser vorankommst.
Und ich finde es auch gut, dass du dir zwei Projekte vornimmst, an denen du abwechselnd schreiben kannst. Die letzten Jahre habe ich mir immer „verboten“ an mehr als einem zu schreiben, aber das hat sich letztes Jahr geändert und ich bin echt happy damit. Es bringt irgendwie viel mehr Abwechslung und macht mehr Spaß, dann an den Projekten schreiben zu können, wenn ich wirklich Lust darauf habe.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!
Alles Liebe
Aileen
Hallöchen,
ich finde diese Beiträge auch total spannend. Ich lese die so gerne (deine NaNo-Posts zum Beispiel), dass ich dachte, ich könnte da ja auch mal ein bisschen was zu schreiben 🙂
Die letzte Woche war wieder ein bisschen stressiger und ich habe einen neuen PC, weshalb ich gerade viel lieber zocke als zu schreiben bzw. zu plotten. Aber die Lust auf das Projekt ist auf jeden Fall da und ich möchte das unbedingt weiter angehen.
Die letzten Jahre habe ich ja leider immer daran geschrieben, wonach mir war. Aber halt so komplett frei, weshalb ich an jedem Projekt immer nur ein paar Wochen gearbeitet habe. Ich hoffe, dass mir die Einschränkung auf zwei Projekte noch so ein bisschen Freiheit gibt, gleichzeitig aber dafür sorgt, dass ich endlich mal was fertig bringe.
Danke für deine Lieben Worte!
Liebste Grüße, Kate