„Aurora erwacht“ von Amie Kaufman und Jay Kristoff

Das Buch „Aurora erwacht“ ist aktuell ja echt überall zu sehen. Und jetzt nachdem ich es gelesen habe, kann ich das total gut nachvollziehen. Nach der Illuminae-Reihe hätte mir klar sein müssen, dass mich auch das neueste Werk aus der Feder Kaufmans und Kristoffs begeistern würde. Und ich habe auch damit gerechnet, dass es mir gefallen würde, aber nicht damit, dass es direkt zu einem Jahreshighlight werden würde. Bereite dich also auf eine Lobeshymne vor.

KLAPPENTEXT

Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ersten Auftrag. Als sogenannter „Alpha“ steht es ihm zu, sein Team zusammenzustellen – und er hat vor, sich mit nichts weniger als den Besten zufrieden zu geben. Tja, die Realität sieht anders aus: Er landet in einem Team aus Losern und Außenseitern:

Scarlett, die Diplomatin – Sarkasmus hilft immer (not.)
Zila, die Wissenschaftlerin – dezent soziopathisch veranlagt
Finian, der Techniker – besser: der Klugscheißer
Kaliis, der Kämpfer – es gibt definitiv Menschen, die ihre Aggressionen besser unter Kontrolle haben
Cat, die Pilotin – die sich absolut nicht für Tyler interessiert – behauptet sie zumindest

Doch dieses Katastrophenteam ist nicht Tylers größtes Problem. Denn er selbst ist in den verbotenen interdimensionalen Raum vorgedrungen und hat ein seit 200 Jahren verschollenes Siedlerschiff gefunden. An Bord 1.000 Tote und ein schlafendes Mädchen: Aurora. Vielleicht hätte er sie besser nicht geweckt. Ein Krieg droht auszubrechen – und ausgerechnet sein Team soll das verhindern. Ouuups. Don’t panic!

Quelle: Fischer

MEINE MEINUNG

Schon im Klappentext wird die besondere Art der Bücher von dem Autorenduo Kaufman und Kristoff klar. In der Illuminae-Reihe bestand die Geschichte lediglich aus Chat-Gesprächen, Überwachungsvideos und Akten. Es gab keine richtig erzählerischen Passagen, was die Reihe so besonders machte. Auch hier ist der lockere, humorvolle Schreibstil ganz klar wieder ein Markenzeichen des Autorenduos, auch wenn diese Reihe (ausschließlich) aus normalen erzählerischen Passagen besteht.

SPANNUNG PUR

Man wird schon auf den ersten Seiten direkt in die Handlung geschmissen. Es gibt keine große Einführung, weshalb die ersten Sätze verwirrend klingen könnten. Denn da ist die Sprache von Raumfalte, von der Auslese, von der Academy und vielen mehr. Da bilden sich erst einmal Fragezeichen im Kopf, die aber ziemlich schnell geklärt werden. Denn es beginnt direkt actionreich.

Tyler dringt in die Raumfalte ein und entdeckt dort das seit 200 Jahren verschollene Siedlerschiff. Darin merkt er, dass alle Passagiere bis auf ein Mädchen tot sind. Und während sich hier direkt ein paar Begrifflichkeiten klären, tun sich schon die ersten Geheimnisse auf.

Und Zufälle, denn wieso heißt das seit 200 Jahren im Kryoschlaf befindliche Mädchen genauso wie die Aurora Legion? Ich bin gespannt, ob sich das wirklich nur als Zufall herausstellen wird oder ob mehr dahintersteckt.

PARALLELEN ZU „INFINITUM“

Ende letzten Jahres habe ich das Buch „Infinitum“ von Christopher Paolini gelesen. Das mir bis auf ein paar Längen ganz gut gefallen hat. Beim Lesen von „Aurora erwacht“ sind mir einige thematische Parallelen aufgefallen. Ich habe bisher nicht viele SciFi-Bücher gelesen, weshalb ich nicht weiß, ob diese Themen oft vorkommen und ein gängiges Motiv in diesem Genre sind, aber diese Ähnlichkeiten sind auf jeden Fall da. Worin genau möchte ich gar nicht sagen, weil das ein bisschen spoilern würde.

Was ich aber sagen kann, ist, dass mir „Aurora erwacht“ besser gefallen hat als „Infinitum“. Wie gesagt, es gibt Ähnlichkeiten, auch was die Protagonistin angeht. Aber ein Unterschied ist die Spannung. Während „Infinitum“ so ein paar Längen hatte, ein paar Durchhänger, die man sich vielleicht hätte sparen können, war „Aurora erwacht“ von Anfang bis Ende spannend. Ich habe das Buch so gerne gelesen, es nur ungerne aus der Hand gelegt und es gab nicht einen Moment, in dem ich dachte: Puh, jetzt ist aber die Luft raus.

DER SQUAD

Klares Highlight waren für mich in dieser Geschichte aber vor allem die Charaktere. Denn ganz ehrlich, der Squad rund um Tyler Jones ist so einmalig und chaotisch und perfekt. Da wäre seine Schwester Scarlett, die Diplomatin der Crew, die ihre Exfreunde durchzählt, knallorange Haare hat und irgendwie einfach cool drauf ist. Oder Zila, das Superhirn der Gruppe, die zwischenmenschlich aber so ihre Probleme hat und eher wortkarg ist. Cat, die Pilotin, wirkt am Anfang ziemlich mürrisch und anti, aber sie macht im ersten Band die größte Entwicklung durch und ich mochte sie am Ende wahnsinnig gerne. Finian, der Computernerd, hat immer einen frechen Spruch parat, um seine wahren Gefühle zu verbergen. Aurora, die Protagonistin, die über 200 Jahre alt ist und damit klarkommen muss, dass jeder, den sie kannte, längst tot ist, dass sie aus der Zeit gefallen ist und jetzt in einer völlig anderen Welt voller Aliens lebt. Und Kal, mein absoluter Liebling. Er ist ein Krieger, ziemlich wortkarg und mürrisch, hauptsächlich um seine Gefühle und seine Schwäche nicht zu zeigen. Er ist für mich definitiv der interessanteste Charakter.

Und die Sache mit dem Sog ist so oldschool, weil es das schon bei den ganzen Gestaltwandler- und Vampirbüchern gab. Und trotzdem ist es neu interpretiert und ich liebe, liebe, liebe das. Ich will nicht näher auf den Sog eingehen, weil auch das wieder ein Spoiler wäre, aber ich hoffe, dass er noch für ganz viel Knistern sorgt.

FAZIT

Wie bereits vorgewarnt, war diese Rezension eine einzige Lobeshymne. Oder eher Liebeshymne? Denn ich liebe diese Geschichte. Ich mag alles daran, habe nicht das kleinste Bisschen auszusetzen. Es gab nichts, was ich zu viel oder zu wenig fand. Es war einfach perfekt mit all der Spannung und diesen tollen Charakteren. Und ich hoffe, dass Band 2 genauso gut wird.


AURORA ERWACHT von Amie Kaufman und Jay Kristoff

2021| 496 Seiten

erhältlich als Paperback | eBook


Eure Kate
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