Novellensammlung: »Der Mops, der Liebesbote spielte«

Wer­bung. Seit ein paar Jah­ren lese ich Kurz­ge­schich­ten zwi­schen­durch immer ganz ger­ne. Ich fin­de die­se Art des Schrei­bens ist eine Kunst für sich. Geschich­ten so auf den Punkt zu brin­gen und gleich­zei­tig noch so viel anzu­deu­ten, ohne es wirk­lich aus­zu­spre­chen. Außer­dem fin­de ich, dass Kurz­ge­schich­ten­bän­de immer die per­fek­te Gele­gen­heit sind, neue Autorin­nen und Autoren ken­nen zu ler­nen. Die Fra­ge ist also, ob »Der Mops, der Lie­bes­bo­te spiel­te« mei­nen Erwar­tun­gen an Antho­lo­gien gerecht wer­den konnte

KLAPPENTEXT

LOVE LETTERS—geschriebene Lie­bes­ge­ständ­nis­se, die ein-mal fröh­lich sind, dann wie­der melancholisch—und sogar über den Tod hin­aus zwei Lie­ben­de ver­bin­den.
Tan­ja Bern, Tanya Car­pen­ter, Chris­ti­ne Eisel, Cait­lyn Young und Andrea Weil zei­gen, wie unter­schied­lich Lie­bes­brie­fe und ihre Geschich­ten sein kön­nen.
Quel­le: Ashe­ra

MEINE MEINUNG

Ich bin ganz ehr­lich: Allein vom Cover hät­te ich die­ses Buch wohl nicht gewählt. Es spricht mich nicht unbe­dingt an und Love Let­ters sind eigent­lich auch nicht unbe­dingt mein Fall. Von den Autorin­nen ken­ne ich nur eine - Andrea Weil - und wegen ihr habe ich das Buch auch vom Ver­lag zuge­schickt bekommen.

Sie ist also der Grund dafür, dass ich neue Autorin­nen ken­nen ler­nen und ihre Geschich­ten erle­ben durf­te. Weil sie alle so unter­schied­lich sind, wer­de ich auf jede ein­zeln ein­ge­hen. Natür­lich nicht in allen Details, ich will ja nicht spoi­lern, aber eben ein bisschen.

FLASCHENPOST von Tanya Carpenter

In die­sem Buch ist ganz am Anfang ein klei­nes Vor­wort der Her­aus­ge­be­rin zu fin­den. Das fand ich an sich ganz schön, weil ich als Lese­rin direkt ange­spro­chen wur­de. Aber die­ses Vor­wort endet mit dem Satz: »Viel Spaß und roman­ti­sche Lese­stun­den.« Und da fra­ge ich mich doch, wie­so aus­ge­rech­net die Kurz­ge­schich­te von Car­pen­ter als ers­te aus­ge­wählt wur­de. Denn roman­tisch fand ich sie gar nicht. Spaß hat­te ich eben­falls nicht, wes­halb das die ein­zi­ge Kurz­ge­schich­te ist, die ich nicht ganz gele­sen habe.

Denn ich habe roman­ti­sche Lese­stun­den erwar­tet und dann direkt als ers­tes eine Geschich­te bekom­men, die eher in Rich­tung Mafia ging. Ich bin da ein­fach über­haupt nicht rein­ge­kom­men, es war lei­der gar nicht mein Fall.

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen der Autorin

VERGISS »BIS DASS DER TOD EUCH SCHEIDET«! von Andrea Weil

Das ist natür­lich die Kurz­ge­schich­te, auf die ich mich am meis­ten gefreut habe und auf die ich auch am gespann­tes­ten war. Denn von Andrea Weil habe ich schon eini­ges gele­sen (hier zu fin­den) und sie über­rascht mich jedes Mal wie­der mit einem neu­en Gen­re. Tja, und was soll ich sagen? Sie kann auch emo­tio­nal auf eine ganz ruhi­ge Art. Tat­säch­lich war ihre Kurz­ge­schich­te die ein­zi­ge, die mich zu Trä­nen gerührt hat (eine Untertreibung!).

Aber ich fand ihre Lie­bes­brie­fe unbe­schreib­lich berüh­rend. Vor allem hat sie mich mit eini­gen Wen­dun­gen über­rascht, die ich so nicht habe kom­men sehen und … ich kann gar nicht so genau beschrei­ben, was mich an ihrer Art zu schrei­ben hier so fas­zi­niert hat. Das Hand­werk hat mir ein­fach wahn­sin­nig gut gefal­len, dadurch hat­te ihre Novel­le eine ganz beson­de­re Tiefe.

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen der Autorin

DER, MOPS DER LIEBESBOTE SPIELTE von Caitlyn Young

Wie ich schon erwähnt habe, kann­te ich (abge­se­hen von Andrea Weil) kei­ne der Autorin­nen. Cait­lyn Young ist mir aber auf jeden Fall auf­grund ihres Schreib­stils in Erin­ne­rung geblie­ben. Den fand ich näm­lich sehr ange­nehm zu lesen, ich bin qua­si nur so durch die Sei­ten geflo­gen. Genau die­se Lese­er­leb­nis­se fin­de ich so beson­ders. Wo man die Sei­ten wie im Rausch weiterblättert.

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen der Autorin

DAS LIEBESBRIEF-TAGEBUCH von Christine Eisel

Mit Eisels Novel­le habe ich mir dafür ein biss­chen schwer getan. Es gab schon zu Beginn ihrer Geschich­te wahn­sin­nig vie­le Zeit­sprün­ge. Es war ein biss­chen so als hät­te jemand ver­se­hent­lich die Vor­spul­tas­te gedrückt. Dadurch habe ich nicht so recht in die Geschich­te rein­ge­fun­den. Als es dann aber geklappt hat, fand ich die Mes­sa­ge dahin­ter ganz schön.

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen der Autorin

DIE HEXE VON NORFOLK von Tanja Bern

Die­se Novel­le ist mir eben­falls im Gedächt­nis geblie­ben. Zum einen wahr­schein­lich, weil es die letz­te war, zum ande­ren aber auch, weil es die ein­zi­ge his­to­ri­sche Kurz­ge­schich­te war. Und das fand ich zum Schluss dann eigent­lich noch­mal ganz schön. Ich moch­te die Novel­le auch, hat mich total an die­se klas­si­schen Schau­er­ge­schich­ten erin­nert. Aber - SPOILER: Das Ende fand ich lei­der nicht beson­ders gelun­gen. Man soll­te es auf kei­nen Fall ein­fach so ste­hen las­sen, ohne zu reflektieren.

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen der Autorin

FAZIT

Mir haben also lei­der nicht alle Kurz­ge­schich­ten die­ser Samm­lung gefal­len. Aber ich den­ke, bei einem Band mit so vie­len unter­schied­li­chen Autorin­nen ist das ganz nor­mal. Am bes­ten gefal­len hat mir die Novel­le von Andrea Weil (und das sage ich nicht aus Freund­schaft, ich mei­ne es wirk­lich so), aber ich fand es sehr span­nend zu sehen, wie unter­schied­lich das The­ma »Lie­bes­brief« behan­delt wurde.


Falls du nun Lust auf wei­te­re Kurz­ge­schich­ten hast und dich auch mal auf etwas ande­res ein­las­sen möch­test, kann ich dir »Cat Per­son« von Kris­ten Rou­pe­n­i­an sehr ans Herz legen.

https://kateastrophy.de/2019/02/21/einfach-nur-wow-cat-person-von-kristen-roupenian/
Eure Kate
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