
Vor ungefähr drei Monaten habe ich einen Beitrag über die Bullet Journal-Methode und wie ich mein BuJo dazu gestaltet habe, geschrieben. In dem Buch von Ryder Carroll schreibt der Begründer dieser Methode selbst, dass man sie erst drei Monate testen sollte für ein endgültiges Fazit. Diese drei Monate sind verstrichen und nun möchte ich dir berichten, wie es mir mit der Bullet Journal-Methode ergangen ist. Meinen ersten Beitrag dazu findest du hier. Ich würde dir empfehlen, ihn vorher zu lesen, weil ich auf die einzelnen Bestandteile des Bullet Journals hier nicht noch einmal näher eingehe, sondern nur, ob sie sich für mich bewährt haben.
UNNÖTIGE TRACKING-SEITEN?
Was mir als erstes auffällt, wenn ich mir meinen alten Beitrag durchlese, sind die Trackingseiten. Carroll schreibt in seinem Buch, dass Seiten wie Serien- und Movie-Tracker unnötig sind. Ich habe ihm da zugestimmt, allerdings meine Seite für die gelesenen Bücher weiterhin behalten, weil ich sie als sinnvoll erachtet habe. Nun ist es aber tatsächlich so, dass ich sie seit Anfang März nicht mehr ausgefüllt habe. Ist so eine Tracking-Seite also wirklich sinnfrei? Für mein Bullet Journal stimme ich Carroll nun also voll und ganz zu, darin sind diese Seiten einfach nutzlos. Weshalb ich sie kurzerhand in mein Buchstatistik-Buch übertragen habe, sodass ich dort alles auf einen Blick habe. Da ist der Buch-Tracker definitiv besser aufgehoben.
Obwohl Carrol sagt, dass jeder so viele Collections (z.B. Tracking-Seiten) anlegen kann, wie er möchte, werde ich künftig davon Abstand nehmen. Denn die „gelesene Bücher“-Seite ist nicht die einzige, die ich vernachlässigt habe. Im Gegenteil, ich habe fast alle Collections seit dem Erstellen keines Blickes mehr gewürdigt.

DER DAILY-LOG
Nun aber wieder zum wichtigsten Bestandteil des BuJos: Der Daily Log.
Und den finde ich mit Carrolls Methode tatsächlich viel angenehmer und effektiver. Denn so kann ich all meine Gedanken festhalten, neue ToDos erst einmal aufnehmen und sie abends dem richtigen Zeitpunkt zuordnen. Das finde ich sehr, sehr gut. Momentan halte ich tatsächlich nur ToDos fest. Es fällt mir nach wie vor schwer, meine Gedanken zu notieren oder mich daran zu erinnern, dass ich sie in meinem Bullet Journal notieren kann, damit ich für einen späteren Zeitpunkt weiß, dass ich mich damit noch beschäftigen muss. So fühlt es sich momentan immer noch sehr stark nach Gehirnbrei an. Das Aussortieren der für den Moment unwichtigen Gedanken fällt mir noch schwer, weshalb ich es auch noch nicht so ganz schaffe, mir Prioritäten zu setzen und mich auf die für den Moment wichtigen Dingen zu konzentrieren. Neuerdings versuche ich es, meine Prioritäten mit Punkten zu markieren. Das geht relativ gut.

ZUKUNFTSPLANUNG
Was die Planung angeht, habe ich selbst nach drei Monaten noch nicht das richtige System für mich gefunden. Erst habe ich es ganz nach Carrolls Methode versucht und im Monthly Log alle Aufgaben des Monats notiert. Da es dann aber doch eher viel geworden ist, hat mir da einfach die Struktur gefehlt. Ich habe mich sehr erschlagen davon gefühlt. Deshalb bin ich dazu übergegangen, mir den Monat in Wochen einzuteilen und die Aufgaben auf diese Wochen zu verteilen. Leider hat auch das nicht optimal geklappt. Ich tue mir immer noch schwer damit, wenn ich weiß, dass bestimmte Aufgaben an bestimmten Tagen erledigt werden müssen. Denn die einzelnen Tage vorbereiten soll man ja nicht.
LÖSUNG
Meine Lösung für dieses Problem ist so simpel, dass ich mich frage, weshalb ich nicht früher darauf gekommen bin. Ich werde mir bei Beginn einer neuen Woche eine einfache Wochenübersicht anlegen, wo ich noch einmal Termine notieren kann und bestimmte Aufgaben bestimmten Tagen zuordnen kann. Dadurch tue ich mir hoffentlich leichter mit der Planung und kann mir bessere Deadlines setzen. Das werde ich jetzt im April mal noch ausprobieren und kann gerne darüber berichten, ob das so funktioniert oder nicht.

FAZIT NACH 3 MONATEN
Ryder Carrolls Bullet Journal-Methode funktioniert für mich recht gut, auch wenn sie für mich persönlich noch ausbaufähig ist. Ich genieße es sehr, dass ich nicht mehr jede einzelne Seite gestalten muss, sondern die täglichen ToDos einfach runterschreiben kann ohne mich künstlerisch zu verausgaben. Genauso sehr genieße ich es aber, dass ich mich auf der Monatstitelseite und der -übersicht so richtig austoben kann. Dadurch, dass es insgesamt nicht so viel zu gestalten ist, macht es mir umso mehr Spaß und wird teilweise umso aufwendiger.
Was die Organisation angeht, habe ich nach wie vor noch nicht die für mich perfekte Methode gefunden. Das Vorausplanen gelingt mir mit dem Future und Monthly Log noch nicht so gut wie ich es gerne hätte, aber ich hoffe, dass sich das mit den Weekly Logs bessert, sodass ich ein richtiger Organisationsprofi werde.
Insgesamt fällt mir das tägliche Planen mit der Ryder Carroll-Methode viel leichter. Man muss sich aber darauf einstellen, dass man viel probieren und testen muss, bis man die perfekte Methode für sich selbst gefunden hat, denn nicht jeder Mensch funktioniert auf die gleiche Art. Carroll hat mir aber einen guten Ansatz geboten, auf den ich aufbauen kann.
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